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Verwechslungsgefahr garantiert: Boner spielt überragend gegen Bonner. Die Lintforter Regionalliga-Basketballer holen nach überzeugender Leistung ihren ersten Heimsieg.

Wenn es einmal läuft, dann läuft’s: Die BG Lintfort hat nach den Schwung aus dem knappen Auswärtssieg in Salzkotten mitgenommen und sich gegen die Zweitvertretung der Telekom Baskets Bonn deutlich und ungefährdet mit 78:52(36:18) durchgesetzt und damit einen wichtigen Erfolg im Abstiegskampf der ersten Regionalliga eingefahren. Die "Zweite" hingegen musste sich bei der TG Düsseldorf geschlagen geben, die "Dritte" holte ihren nächsten Sieg bei den SW Baskets Wuppertal 3. Eine Niederlage gab es auch für die Damen, die in Mettmann unterlagen.

BGL lässt Gäste nicht ins Spiel kommen

Vor 350 begeisterten Zuschauern konnte sich Mannschaft von Coach Tobias Liebke vor allem auf Big Man Lennart Boner und eine an diesem Abend überragende Defensivleistung verlassen. Denn die Gäste aus der ehemaligen Bundeshaupstadt fanden nicht nur in der ersten Halbzeit überhaupt nicht statt, sondern bekamen auch den 2,06 Meter großen Center zu keinem Zeitpunkt des Spiels in den Griff. Dementsprechend lasen sich letztlich auch die Werte des besten Lintforter Spielers: 22 Punkte und 23 Rebounds - besser geht es kaum. Auch wenn die Gäste ohne ihren derzeit wichtigsten Spieler Julian Jasinski anreisten, gab die Leistung der BGL keinen Anlass zur Kritik. Von Beginn an wurde intensiv und konsequent verteidigt, die vielen Abpraller wurden eingesammelt und vorne stimmte die Quote.

Obwohl viele Dreipunktversuche in der ersten Halbzeit ihr Ziel noch nicht fanden, wusste die BGL immer ein besseres Mittel. Denn besonders unter dem Korb war der Gast aus Bonn den Hausherren unterlegen. Lennart Boner konnte seine Länge immer wieder gekonnt einsetzen, aber auch seine Mitspieler wussten ihre Vorteile auszunutzen. Die Bonner wirkten indes phasenweise hilflos, konnten dem Selbstbewusstsein der Hausherren letztlich nichts entgegen setzen. So setzte sich die BGL bereits im Verlauf der ersten Halbzeit ab und ging mit einer verdienten Führung in die Pause - auch wenn die eigene Ausbeute zu diesem Zeitpunkt noch nicht überragend wirkte (36:18).

Auch wenn die BGL zur Hälfte der Partie bereits doppelt so viele Punkte wie der Gegner erzielt hatte, blieb immer noch Luft nach oben. Dementsprechend kam die BGL noch mehr in Schwung, konnte in der Offensive weiter nach Belieben agieren und bekam immer mehr freie Würfe. Da diese auch konsequent in Punkte umgemünzt wurden, gerieten die Gäste immer weiter ins Hintertreffen - und erholten sich von dieser guten Phase der Lintforter auch nicht mehr. Das lag allerdings auch an der überzeugenden Defensivleistung der Hausherren, die trotz hoher Führung dem Gegner keinen Zentimeter Platz gewährten und über die gesamte Partie aufmerksam blieben. Entsprechend wuchs der Vorsprung der BGL immer weiter an.

Vor allem Lennart Boner agierte nach wie vor nach Belieben unter den Körben und ließ sich auch von seiner Foulbelastung nicht stoppen. Seine Mitspieler zogen mit und setzten sich ein ums andere Mal gegen mittlerweile überforderte Gäste durch. Bis in die Schlussminuten baute die BGL zur Begeisterung der zahlreichen und lautstarken Fans ihren Vorsprung aus und sicherte sich dadurch einen letztlich hochverdienten zweiten Saisonsieg.

„Wir haben heute überragend verteidigt. Ich möchte noch nicht einmal unsere Offensivleistung herausstellen - dazu sind wir im Stande. Aber was wir heute in der Defensive gezeigt haben, war schon hohes Niveau. Dieser Sieg gibt uns enorm viel, vor allem viel Selbstvertrauen vor der Partie bei Haspe am Mittwoch“, resümierte ein glücklicher Tobias Liebke hinterher.

Es spielten: Boner (22), Mellmann (11), Ti. Achtermeier (10), Schwich (8), Krüger, Th. Achtermeier (beide 6), Schmak (5), Wittich, Middeldorf (beide 4), Feige (2), Lipp, Illbruck

Unnötige Niederlage trotz Vorteilen

Derweil unterlagen die Damen der BGL nach offensiv eigentlich gutem Auftritt bei MettmannSport mit 51:40(31:22) - dafür stimmte es in der Defensive überhaupt nicht bei den Lintforterinnen. Spielerisch und technisch waren die Gäste nämlich eigentlich überlegen, konnten diesen Vorteil nur nicht nutzen. Entsprechend ließ man sich von der harten Gangart des Gegners komplett beeindrucken und vergaß unter diesem Druck die eigenen Qualitäten. In der Offensive agierten die Lintforterinnen kopflos und konnten sich keine klaren Chancen erspielen, hinten klappte auch nur wenig. „Eine komplett verdiente Niederlage heute, aber auch unnötig. Eigentlich hätten wir das Spiel durchaus leicht für uns entscheiden können“, fasste eine frustrierte Trainerin Birgit Lötters die Partie hinterher zusammen.

Punkte: J. v. d. Berg (11), Krüger (10), L. v. d. Berg (6), Kampmann (5), Boersma, Schulte-Tickmann (beide 3), Goedecke (2)