Die Lintforter Regionalliga-Basketballer setzen die Forderung ihres Coaches um und überzeugen bereits vor der Halbzeitpause. Das bis dahin erspielte Polster reicht letztlich, um den zweiten Saisonsieg einzufahren.
So einfach kann es manchmal sein. Die Regionalliga-Basketballer der BG Lintfort haben am Samstagabend die Forderung ihres Coaches Tobias Liebke, endlich einmal auch vor der Halbzeitpause ihre Leistung abzuliefern, einwandfrei umgesetzt. Am Ende sprang ein 84:70(49:34)-Erfolg über den Leichlinger TV dabei heraus. Doch auch wenn der Gast im gesamten Spielverlauf insgesamt nur 2:42 Minuten in Führung lag – der Sieg wirkte hinterher deutlich knapper, als es das Ergebnis letztlich aussagte.
Dabei startete die BGL wie erhofft. Innerhalb von eineinhalb Minuten wurde sich eine 8:0-Führung herausgespielt, Jochen Durdel hatte von Beginn an seinen Rhythmus parat und versenkte innerhalb der ersten drei Angriffe zwei Dreipunktewürfe. Die Gäste aus Leichlingen wussten zu diesem Zeitpunkt noch nicht wirklich, wie ihnen geschah. Doch das sollte sich ändern. Mit ein paar kleinen Anpassungen konnten sie die bis dahin solide BGL-Defensive des Öfteren bloßstellen und sich bis zum Ende des ersten Viertels nicht nur in Schlagdistanz bringen, sondern auch die Führung übernehmen (23:20).
Aber genau diese drei Punkte sollten dann auch die höchste Führung des LTV im gesamten Spielverlauf bleiben. Denn die BGL fand schnell wieder zur geforderten Linie, zwängte dem Gegner ihr eigenes Spiel auf und konnte sich vor allem in der Offensive immer wieder gut in Szene setzen. Zwar musste Taktgeber Oskar Mellmann schon früh mit Foulproblemen auf der Bank Platz nehmen, doch seine Vertreter verstanden es hervorragend, die eigenen Interessen spielerisch durchzusetzen.
So setzte sich die BGL mit fortlaufender Spieldauer immer weiter vom Konkurrenten ab. Aus einem 36:26 nach 35 Minuten wurde durch eine stabile Defensive und immer wieder freie und auch erfolgreiche Würfe im Angriff irgendwann ein Vorsprung von 20 Punkten, der zur Halbzeitpause immer noch eigentlich komfortable 15 Punkte betrug (49:34).
Und die Betonung liegt auf „eigentlich“. Denn nach dem Seitenwechsel schien es so, als hätten die Lintforter Akteure alles vergessen, was sie vor der Pause stark gemacht hatte. Plötzlich regierte die Hektik im Aufbauspiel und die Konfusität in der Defensive. Immer wieder versuchte es die BGL mit dem Kopf durch die Wand, die entsprechenden Erfolge blieben aus. Demgegenüber verstanden es die Gäste aus Leichlingen nun, die aufkommende Unsicherheit auszunutzen und den Rückstand sukzessive zu verkürzen. Zwar betrug der BGL-Vorsprung vor dem letzten Abschnitt immer noch zwölf Punkte, doch irgendwie lag eine Überraschung in der Luft.
Diese wurde greifbarer, als die Gäste ihren Rückstand bis zur 35. Minute bis auf neun Punkte verkürzen konnten. Denn nun regierte bei der BGL die blanke Hektik. Die eigentlich zur Verfügung stehende Zeit wurde durch zu hektische Aktionen verschenkt, in der Defensive machte sich nun auch der Kraftverlust bemerkbar. Da jedoch auch die Gäste es nun nicht mehr verstanden, ihre Stärken gekonnt zur Geltung zu bringen, schaukelte die BGL am Ende nicht nur den Sieg nach Hause, sondern baute zum Ende der Partie den Vorsprung auch noch wieder aus.
„Heute hat vieles gestimmt, was in den vergangenen Spielen schiefgelaufen ist. Wir haben endlich einmal vor der Pause den Basketball gezeigt, der uns stark macht. Ein großes Lob geht heute an Janosch Feige für seine Leistung in der Offensive und Paul Krüger, der in der Verteidigung alles gegeben hat. Wenn zwei Veteranen so vorangehen, dann kann das fürs Team nur gut sein. Am Ende war es ein verdienter Erfolg, auch wenn wir in der zweiten Halbzeit zu hektisch geworden sind und nicht mehr an das geglaubt haben, was wir können. Daran werden wir aber arbeiten“, so Coach Tobias Liebke kurz nach dem Abpfiff.
Am kommenden Samstag steht für die BGL das letzte Spiel in diesem Jahr an. Der Gegner ist der bislang sieglose Tabellenletzte RE Schwelm, die Partie im Bergischen beginnt um 19 Uhr.
Punkte: Feige (20), Durdel (16), Sengutta (15), Krüger (14), Mellmann (6), Humm, Wittich, Juskovic (alle 3), Sehovic. Peltz (beide 2)