Die Lintforter Regionalliga-Basketballer kommen im Gegensatz zu den Vorwochen hellwach aus der Halbzeitpause - und holen prompt einen enorm wichtigen 80:74-Sieg gegen die Südwest Baskets Wuppertal. Danach sieht es zur Halbzeitpause allerdings überhaupt nicht aus.
Es war schon kein Steinchen mehr, dass den BGL-Verantwortlichen nach der Partie gegen die Südwest Baskets Wuppertal vom Herzen fiel – es war quasi ein Steinrutsch. Denn endlich einmal hatten es die Regionalliga-Basketballer geschafft, nach dem Seitenwechsel ihren Rhythmus beizubehalten. Und prompt stand am Ende ein 80:74 (35:44)-Erfolg zu Buche. Es muss nicht betont werden, dass es zugleich ein wichtiger Sieg war.
Denn durch die ersten Punkte des Jahres haben die Lintforter zumindest für einen Spieltag die direkten Abstiegsplätze verlassen, da zeitgleich die Hilden 96ers bei den Bergischen Löwen unterlagen und damit aktuell bei gleicher Bilanz der direkte Vergleich für die BGL spricht. Damit einher geht aber auch die Tatsache, dass der Sieg am Samstagabend gegen zu fahrig agierende Gäste letztlich nur der erste kleine Schritt im Abstiegskampf gewesen sein kann.
Dafür war der Auftritt des Teams von Marcel Buchmüller zumindest in den ersten zwanzig Minuten noch zu durchwachsen. Massive Probleme beim Rebound gewährten dem Gast aus dem Bergischen immer wieder zweite oder sogar dritte Chancen – und an der Freiwurflinie ließen die Hausherren anfangs einfach zu viele Punkte liegen. So war ein guter Start in die Partie (10:4) schnell wieder Makulatur. Die Gäste fanden nach anfänglichen Schwierigkeiten immer wieder zu einfach den Weg zum Korb und nutzten die sich bietenden Gelegenheiten konsequent.
Die BGL hingegen hatte in der ersten Halbzeit noch zu wenige Antworten. Zum einen fielen die Distanzwürfe allesamt nicht, zum anderen waren die defensiven Aussetzer zu prägnant. Entsprechend gingen die Gäste mit einem recht komfortablen Polster in die Halbzeitpause. Und den rund 200 Zuschauern in der Halle schwante Böses – war das dritte Viertel in den vergangenen Wochen doch stets die Achillesferse der BGL gewesen.
Doch am Samstag lief es plötzlich anders. Die Lintforter kamen dynamisch und konzentriert aus der Kabine, verteidigten leidenschaftlich und griffen überlegt an. Entsprechend zügig waren die Hausherren plötzlich wieder im Spiel, hatten den Rückstand bis zur 25. Minute quasi schon getilgt. Und von diesem Zeitpunkt an war es dann eine Begegnung auf Augenhöhe. Die Wuppertaler hatten nämlich inzwischen auch wieder zu ihrem Spiel zurückgefunden, hatten aber nun größere Probleme, ihre Chancen im Korb der BGL unterzubringen.
Entsprechend gingen die Hausherren mit einer Ein-Punkt-Führung in den Schlussabschnitt (59:58). Und nun wog die Partie hin und her. Immer, wenn die BGL sich leicht absetzen zu können schien, fand Südwest eine Antwort darauf und drehte Partie zu seinen Gunsten. Erst nach rund 35 Minuten war es dann so weit: Die BGL konnte sich erstmals etwas „deutlicher“ absetzen, führte mit vier Punkten. Und behielt in der Schlussphase dann auch die Nerven. Auch, weil nun auch die Gäste Nerven von der Freiwurflinie zeigten und die lediglich vier Dreipunktwürfe, die die Lintforter am Samstagabend versenkten, allesamt zum richtigen Zeitpunkt den Weg ins Ziel fanden. So verpuffte auch das letzte Aufbäumen der Gäste wirkungslos, und die BGL brachte ihren fünften Saisonsieg souverän ins Ziel.
Coach Marcel Buchmüller verspürte hinterher entsprechend viel Genugtuung: „Ich sage seit Wochen, dass die Mannschaft so viel Potenzial hat, sich aber nie belohnt hat. Heute haben wir es endlich einmal geschafft, auch wenn wir über die Freiwurf- und Dreierquote nicht reden brauchen – das muss beides besser werden. Aber abermals haben die Jungs Herz und Lunge auf dem Feld gelassen und sich auch einmal nicht aus der Ruhe bringen lassen. Dieser Erfolg gibt Auftrieb.“
Am kommenden Samstag ist die BGL trotz allem großer Außenseiter im Spiel bei der BG Aachen – bevor dann die Wochen der Wahrheit mit drei Partien gegen direkten Konkurrenten im Abstiegskampf anstehen.
Punkte: Mellmann (24), Tiggelkamp (13), Achtermeier (11), Malesevic (8), Wittich (5), Alsfasser, Humm (beide 4), Wierig (3), Manten, Peltz, Durdel, Vujanovic (alle 2).