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Herren1 verspielt 19-Punkte-Führung und verliert in Verlängerung
"Zweite" rehabilitiert sich bei Kult-Sport Wuppertal 2 und klettert in Tabelle

Die BG Lintfort hat ihre gute Ausgangsposition vor dem richtungweisenden Spiel gegen Tabellenführer ETB Essen 2 in der kommenden Woche leichtfertig verspielt. Die Klosterstädter von Coach Tobias Liebke verloren ihre Partie des dritten Spieltags bei Kult-Sport Wuppertal nach einem unbegreiflichen Einbruch im letzten Viertel mit 85:83(30:39, 76:76) nach Verlängerung. Hingegen behielt die zweite Mannschaft im Duell der Reservemannschaften die Überhand und klettert dadurch in der Tabelle. Das Team von Leif Bosch behielt nach ausgeglichener Leistung mit 76:70(36:40) die Oberhand.

Keinen Erfolg konnten die BGL-Teams dann am Sonntag verbuchen. Sowohl die Damen (44:61) als auch die dritte Herrenmannschaft (72:76) verloren ihre Landesliga-Partien und verpassten damit jeweils den zweiten Saisonerfolg.


Führung leichtfertig verspielt und Gegner unnötig stark gemacht


Auch einen Tag nach dem Spiel in Wuppertal herrschte bei BGL-Coach Tobias Liebke immer noch jede Menge Frust und Unverständnis über die letzten zehn Minuten der Partie. „Es ist einfach nicht erklärbar, warum wir im letzten Viertel das Basketballspielen eingestellt haben“, so der 30-Jährige. „Denn bis dahin hatten wir alles im Griff, haben unser Ding durchgezogen und sind damit mehr als gut gefahren.“

In der Tat steuerte die BGL bei Kult-Sport Wuppertal, vor deren Ausgeglichenheit und Kampfeswille Liebke im Verlauf der Woche noch gewarnt hatte, eigentlich einem ungefährdeten Sieg entgegen. Zwar hatten die Klosterstädter zu Beginn noch Probleme, zu ihrem Wurfrhythmus zu finden, konnten dafür aber in der Verteidigung überzeugen und mit einem knappen Vorsprung in den zweiten Abschnitt gehen. Danach zogen die Lintforter das Tempo dann aber auch in der Verteidigung an und konnten sich langsam, aber sicher immer weiter vom Gegner absetzen. Insbesondere Till Achtermeier und Michael Schmak wussten zu überzeugen und sorgten dafür, dass die BGL zur Halbzeitpause einen zwar einstelligen, aber dennoch beruhigenden Vorsprung aufweisen konnte.

Auch nach dem Seitenwechsel bestimmten die Gäste aus der Klosterstadt das Spiel. Durch eine druckvolle Defensivarbeit konnte man die Wuppertaler immer wieder zu schwierigen Würfen zwingen, vorne lief der Ball flüssig durch die eigenen Reihen und fand häufig genug auch den Weg durch die Reuse. Die Führung war deutlich, 19 Punkte trennten BGL und Gegner vor dem letzten Viertel. Doch dann brach plötzlich Chaos aus. Kult-Sport stellte die Defensive um, was für die Lintforter am Samstag anscheinend zu überraschend kam. „Wir haben kein Mittel gegen die Zonenverteidigung gefunden und urplötzlich auch selber nicht mehr gut verteidigt“, gibt Liebke zu Protokoll.

Und wie es in solchen Fällen dann ist, witterte der Gegner Morgenluft. Im Angriff liefen die Gastgeber nun heiß, trafen ihre Würfe nun hochprozentig. Unter anderem, weil die Klosterstädter keinen Zugriff mehr bekamen und zu weit von ihren Gegenspielern weg standen. Langsam aber sicher schmolz der Vorsprung und kurz vor dem Ende konnte Kult-Sport dann tatsächlich ausgleichen. Mit dem berühmten Momentum auf ihrer Seite spielten die Gastgeber dann auch in der Verlängerung weiter druckvoll und konnten die BGL am Ende knapp, aber aufgrund der moralischen und kämpferischen Leistung verdient besiegen. Das erkannte auch Liebke hinterher an: „Wenn man so einen Vorsprung noch hergibt, hat man es am Ende auch nicht verdient, als Sieger nach Hause zu fahren. Das war schlicht und einfach eine Einstellungssache am Ende. So werden wir gegen Essen nächste Woche kein Land sehen.“

Punkte: Ti. Achtermeier (25), Schmak (20), Krüger (14), Boner (12), Wagner (10), Feige (2)


BGL 2 behält im Duell der Reserveteams die Nerven und siegt

Die zweite Herrenmannschaft machte ihre Sache im Vorfeld der Oberliga-Partie hingegen besser. In einer durchweg knappen Partie entschieden am Ende die besseren Nerven das spannende Duell der beiden Reserveteams.

Die BGL konnte nur mit sieben Spielern die Reise in die Schwebebahnstadt antreten. Krankheitsbedingte Ausfälle und schulische Verpflichtungen einiger Spieler zwangen Coach Leif Bosch daher zur Improvisation. Dennoch waren die Lintforter von Beginn an hellwach und konnten auch gegen die druckvolle Verteidigung der Gastgeber einige Akzente setzen. Zum Ende des ersten Abschnitts erspielte sich die BGL dann sogar eine kleine Führung.

Daran knüpften die Klosterstädter auch in den zweiten zehn Minuten an. Sie bauten ihren Vorsprung leicht aus, verpassten aber den Zeitpunkt, dem Gegner vorzeitig den Zahn zu ziehen. So kam Kult-Sport wieder zu Kräften und konnte selbst mit einem 11:0-Lauf kontern. Die Lintforter schlossen aber ihrerseits wieder auf und verringerten den Rückstand bis zur Halbzeitpause auf vier Punkte.

Auch nach dem Seitenwechsel blieb es dabei, dass sich beide Teams auf Augenhöhe begegneten. Die Führung wechselte nun beinahe mit jedem Angriff, keine Mannschaft konnte den entscheidenden Lauf starten. Derart knapp blieb es auch im Schlussabschnitt. Es war klar, dass nun das Team mit den besseren Nerven die Partie für sich entscheiden würde. Und die hatte an diesem Tag die BGL. In den Schlussminuten waren es ein Dreier von Maurice Schöter sowie ein Steal von Mark Sengutta, die die Lintforter endgültig auf die Siegesstraße brachten. Nun wartet am kommenden Wochenende der ungeschlagene Tabellenführer und Aufstiegsfavorit TSG Solingen.

Punkte: Schöter (29), Malesevic (15), Sengutta, Tiggelkamp (beide 9), Illbruck (7), Vertlugov (4), Minrath (3)


Und sonntäglich grüßt das Murmeltier...

Ein Déjà-vu erlebte die dritte Herrenmannschaft in ihrem Heimspiel gegen die SG Langenfeld. Wie in der Vorwoche gegen TB Essen-Überruhr gelang es dem Team von Coach Mario Schubert leider nicht, einen hohen Halbzeitvorsprung über die Runden zu bringen und somit den zweiten Saisonsieg einzufahren. Am Ende stand eine bittere 72:76(45:30)-Niederlage zu Buche.
Bedingt durch viele Ausfälle auf der Centerposition waren die Schützen des Teams am Sonntag besonders gefordert. Gerade in der ersten Halbzeit gelang es auch, diese in Position zu bringen und die nötigen Punkte zu erzielen. Insbesondere Marvin Merzbach hatte einen Sahnetag erwischt und lenkte das Spiel der BGL umsichtig.
Doch wie vor Wochenfrist folgte danach der Einbruch. Nichts wollte mehr gelingen, die Würfe fielen nicht mehr durch das Netz und in der Verteidigung machte sich der fortschreitende Kräfteverschleiß bemerkbar. So gelang es den Langenfeldern nicht nur, zur BGL aufzuschließen, sondern die Partie am Ende sogar zu drehen. „Wieder einmal eine extrem dumme Niederlage. Wir müssen dafür sorgen, dass wir so bald wie möglich in der Lage sind, unsere Kräfte vernünftig einzuteilen“, sagte Kapitän Christopher Hussmann nach der Partie.

Punkte: Merzbach (25), Illner (12), Hussmann (11), Biedermann, Diron, Bülk (alle 6), Weyers (4), Schulte-Tickmann (2)


Damen schlagen sich beim Tabellenführer achtbar

Eine Niederlage hatte auch die Damenmannschaft der BGL zu beklagen. Gegen den klaren Spitzenreiter NB Oberhausen 3 zeigte die Mannschaft von Trainerin Steffi Buchwald eine mutige und engagierte Vorstellung, musste sich der individuellen Klasse des Gegners dann am Ende aber doch geschlagen geben und verlor mit 61:44(29:19).
Die Lintforterinnen fingen gut an und zeigten von Beginn an, dass sie sich nicht als chancenloser Außenseiter sahen. So konnte man in den ersten Minuten auf Augenhöhe agieren. Doch zum Viertelende nutzten die Gäste dann die ersten Schwächen in der Zonenverteidigung der BGL und konnten sich erstmals leicht absetzen. Eine leichte Umstellung in der Defensive brachte dann den gewünschten Effekt, die Klosterstädterinnen konnten NBO am Punkten hindern und mehrere mal auch die Shot-Clock ertönen lassen. „Leider haben wir uns aber nicht oft genug für die gute Defense belohnt und wieder einmal zu viele einfache Chancen im Angriff liegen gelassen“, beklagte Steffi Buchwald nach der Partie.
Dementsprechend versuchte man angeführt von der kämpferisch überzeugenden Anne Schamberg nach dem Seitenwechsel, den Gegner noch mehr unter Druck zu setzen und durch eine Ganzfeldverteidigung zu folgenschweren Fehlern zu zwingen. Doch die Oberhausenerinnen behielten die Nerven und überlisteten die BGL immer wieder durch clevere Ballstafetten. Letztlich fiel die Niederlage für die Lintforterinnen aber zu hoch aus, da man die bislang beste Saisonleistung ablieferte.

Es spielten: Malinowski (14), Schützendorf (8), Hähnel, A. Kampmann (beide 6), Hagel (5), Hillen (3), Schamberg, L. v.d. Berg (beide 1), Lötters, M. Kampmann