Nach verschlafenem Start kommen die Lintforter Regionalliga-Basketballer im letzten Viertel noch einmal zurück und gewinnen knapp, aber verdient mit 73:69 bei der TG Stürzelberg. Nun soll auch ein Erfolg im letzten Heimspiel des Jahres folgen.
Es wurde am Ende ein Krimi, doch die Basketballer der BG Lintfort behielten die Nerven. Mehr noch: Dank eines furiosen Schlussabschnitts zogen Spieler von Coach Marcel Buchmüller den Kopf noch einmal aus der Schlinge und setzten sich letztlich dennoch nicht unverdient beim Schlusslicht TG Stürzelberg mit 73:69 (28:33) durch. Es war der dritte Erfolg aus den vergangenen vier Spielen für die Lintforter, die damit einen weiteren Schritt in Richtung gesichertes Tabellenmittelfeld gemacht haben.
Doch zunächst sah es überhaupt nicht danach aus, als könnte die BGL am Samstag überhaupt etwas Zählbares aus Dormagen mitbringen. Denn der Start in die Partie geriet völlig daneben. Die Gastgeber, vor denen BGL-Coach Marcel Buchmüller im Verlauf der Woche eindringlich gewarnt hatten, starteten selbstbewusst und mit einem 9:0-Lauf, ehe die Lintforter erstmals auf der Anzeigetafel in Erscheinung traten. Dieser Start spiegelte dann allerdings auch die Trainingswoche wieder. „Wir hatten einige Schwierigkeiten zu überwinden und mussten am Donnerstag noch auf Oskar und Jonas beim Training verzichten. Das war alles sehr unrund, und so sind wir dann auch gestartet“, sagte Buchmüller nach der Partie.
Entsprechend zäh verlief der erste Abschnitt, den die Hausherren letztlich mit 15:8 für sich entscheiden konnten. Doch im zweiten Viertel wachte die BGL dann auf, kreierte in der Offensive nun bessere Gelegenheiten, die auch genutzt wurden. Entsprechend konnten die Lintforter innerhalb von zwei Minuten zum Gegner aufschließen und in der 15. Minute beim Stand von 21:19 auch erstmals in Führung gehen. Doch die Stürzelberger verstanden es weiterhin, die BGL in Schwierigkeiten zu bringen. „Sie haben ihre großen Leute clever eingesetzt, damit hatten wir so unsere Schwierigkeiten“, so Buchmüller. Und da auch TG-Urgestein Sven Schermeng, der letztlich auf 27 Punkte kam, kaum zu stoppen war, erspielten sich die Gastgeber bis zur Halbzeitpause wieder eine leichte Führung.
Und wie schon im jüngsten Nachholspiel in Wuppertal kam die BGL nicht wach aus der Kabine, sondern überließ dem Gegner Rhythmus und Tempogestaltung. Das nutzte die TG, hatte sich in der 24. Minute dann auch erstmals zweistellig von den Lintforter abgesetzt. Die kamen in der Folge zwar mit einem eigenen Lauf wieder in Schlagdistanz, musste aber bis zum Ende des dritten Abschnitts trotzdem wieder abreißen lassen. „Immer, wenn wir schnell gespielt haben, haben wir die Partie auch bestimmt. Doch warum auch immer haben wir uns zu schnell wieder davon abbringen lassen.“
So blieben die Stürzelberger am Drücker und schienen sich in der 56. Minute beim Stand von 65:55 dann auch vorentscheidend abgesetzt zu haben. Doch die BGL gab nicht auf, kämpfte und stellte auf eine Zonen-Pressverteidigung um. Das zeigte Wirkung bei den Hausherren, die nun Probleme beim Ballvortrag hatten und entsprechend überhastete Abschlüsse suchen. Die Lintforter hingegen liefen nun heiß, und waren nach einem eigenen 9:0-Lauf zwei Minuten vor dem Ende wieder dran. Den Rückenwind nutzte die BGL nun. Zwar traf Sven Schermeng noch einmal einen Dreipunktwurf, doch Till Achtermeier konterte ebenfalls mit einem Distanztreffer, eher Semih Sehovic den Sieg wenige Sekunden vor dem Ende mit zwei erfolgreichen Freiwüfen eintütete.
„Alles in allem ist das schon ein verdienter Sieg, weil wir uns nicht aufgegeben haben und immer daran geglaubt haben, das bessere Ende herbeiführen zu können. Dieses Mindset müssen wir jetzt ins letzte Heimspiel gegen Essen mitnehmen, um uns bis Weihnachten dann endgültig im Tabellenmittelfeld einzunisten“, so Buchmüllers Fazit.
BGL: Achtermeier 14, Sehovic 11, Kanbir, Humm beide 10, Malesevic 9, Tiggelkamp 8, Mellmann 7, Peltz 4, Durdel, Wittich, Karakaya