Klosterstädter können den haushohen Favoriten nur in der ersten mächtig Halbzeit ärgern
Die Überraschung in der Landeshauptstadt ist am Samstag ausgeblieben. Mit erheblich dezimiertem Kader konnte die BGL nur rund eine Halbzeit lang beim eigentlichen Aufstiegsfavoriten und deutlich besten Team der Liga, dem ART Düsseldorf, mithalten und musste sich am Ende deutlich mit 53:84(23:42) geschlagen geben.
Tobias Liebke hatte in Düsseldorf einige Umstellungen an seinem Kader vornehmen müssen. So fehlten Michael Schmak und Janosch Feige aus privaten Gründen. Marcel Kower, der unter der Woche eigentlich wieder das Training aufgenommen hatte, musste aus beruflichen Gründen absagen.
BGL nach gutem Beginn letztlich ohne Chance gegen bestes Team der Liga
Zudem hatte Liebke Joel Aminu für das wichtige Spiel der zweiten Mannschaft in Duisburg abgestellt und wollte nach den vielen kleinen Wehwehchen der letzten Wochen hinterher kein Risiko mehr eingehen. Dafür rutschten wie zuletzt Sebastian Götzen und Maurice Schöter in den Kader.
Für die BGL hatte sich die Ausgangslage in der Tabelle bereits vor dem Spiel ein wenig verbessert, da der eigene Sieg gegen Rhöndorf im Nachhinein in eine 20:0-Wertung umgewandelt wurde. Das Team vom Drachenfels hatte gegen Lintfort offenbar einen nicht spielberechtigten Akteur mitwirken lassen und bekam aufgrund dieses Verstoßes einen Punkt abgezogen. Die Lintforter konnten also ziemlich entspannt ins Spiel gehen und taten dies auch.
Die Gastgeber zeigten schon in den ersten Szenen, dass sie eigentlich das mit Abstand beste Team der Liga sind und sich in dieser Saison schlicht und einfach zu oft selber geschlagen haben – das Aufstiegsrennen müsste eigentlich schon längst entschieden sein. So konnte die BGL in der ersten Halbzeit von dieser Einstellung profitieren, agierte leidenschaftlich und kämpferisch und hielt die Partie in der Landeshauptstadt im ersten Viertel völlig offen.
Leider hatte Aufbauspieler Max Middeldorf schon zu diesem Zeitpunkt mit Krämpfen zu kämpfen, sodass Jochen Durdel und Patrick Wittich notgedrungen seinen Job übernehmen mussten. Hierbei machte vor allem Durdel seine Sache ordentlich und blieb mit seinem Team im Spiel. Bis zur 17. Minute war es eine ausgeglichene Begegnung, die BGL konnte den Kontrahenten weitestgehend in Schach halten. Doch dann brachen bei den Spielern des ART alle Dämme: in den verbliebenen drei Minuten bis zur Halbzeitpause verpassten sie der BGL einen 17:0-Lauf, die Klosterstädter wussten überhaupt nicht mehr, wie ihnen geschah. So war der Vorsprung der Gastgeber bereits zum Seitenwechsel auf ein komfortables Polster angewachsen.
Das Geschehen nach dem Seitenwechsel ist schnell erzählt. Die Landeshauptstädter spielten nun entspannt ihren Stiefel herunter, die BGL versuchte alles, konnte im Rahmen der zur Verfügung stehenden Möglichkeiten allerdings nicht mehr viel ausrichten. Daher wuchs der Vorsprung des ART schließlich auf letztlich deutliche über 30 Punkte an. Tobias Liebke ordnete das Geschehen hinterher realistisch ein: „Unsere personelle Situation hat heute einfach nicht mehr hergegeben. Aber letztlich muss man auch sagen, dass Düsseldorf weitaus höher stehen könnte, wenn sie sich weniger mit sich selbst beschäftigen würden. Nun wollen wir aber die Osterferien nutzen und uns intensiv auf die letzten drei Begegnungen vorbereiten.“
Punkte: Durdel (11), Krüger (9), Wagner, Ti. Achtermeier (je 8), Götzen (6), Wittich, Th. Achtermeier (je 4), Schöter (3)
„Zweite“ siegt deutlich in Duisburg und hat den Klassenerhalt so gut wie sicher
Erfreulicher verlief das Wochenende hingegen für die zweite Herrenmannschaft. Denn die wichtige Begegnung bei der BG Duisburg-West 2 entschied das Team von Coach Patrick Wittich deutlich mit 91:42 für sich und hat damit den Klassenerhalt in der Landesliga so gut wie sicher gemacht.
Wittich konnte für die Partie in der Halle des Franz-Haniel-Gymnasiums sogar auf die Dienste von Joel Aminu zurückgreifen. Er und Maurice Schöter waren es dann auch letztendlich, welche der Partie ihren eigenen deutlichen Stempel aufdrückten. Denn die Gastgeber waren von Beginn an überfordert mit dem Spielwitz der beiden. Auch die restlichen BGL-Akteure ließen sich davon anstecken und konnten schon zur Halbzeit für einen ungefährdeten Vorsprung sorgen.
Am Ende sprang der ebenso verdiente wie deutliche Sieg heraus. Dieser Erfolg beschert der BGL nun mindestens drei Punkte Vorsprung auf den vorletzten Tabellenplatz, darüber hinaus hat man den direkten Vergleich mit dem Barmer TV 2 gewonnen. Die Wuppertaler benötigen also noch zwei Erfolge mehr als die Klosterstädter, um noch den Klassenerhalt zu schaffen – bei drei verbliebenen Partien.
Punkte: Aminu, Schöter (je 23), Durdel (14), Tiggelkamp (11), Malesevic (5), Middeldorf, Illbruck (je 4), Cepok (3), Porwit, Minrath (je 2)