BGL zeigt schwächstes Saisonspiel und gewinnt erst nach Verlängerung
„Zweite“ macht es unnötig spannend – Damen verpassen Überraschung
Wie sich bereits in der Hinrunde gezeigt hat, scheint der Gegner KultSport Wuppertal den Oberliga-Basketballern der BG Lintfort einfach nicht zu liegen. Denn am Samstagabend mussten die Klosterstädter in die Verlängerung einer hektischen und von vielen Aggressionen geprägten Partie gehen, um sich gegen die Wuppertaler durchzusetzen. Am Ende hieß es 77:75(65:65, 32:31) für die BGL.
Ähnlich spannend, aber das völlig unnötig, ging es auch in der Partie der beiden Zweitvertretungen zu. Denn die BGL-Reserve zeigte über 35 Minuten eine absolut souveräne Leistung, brach dann aber plötzlich ein und konnte glücklich sein, sich letztlich mit 88:85(53:35) gegen KultSport 2 durchgesetzt zu haben. Auch die „Dritte“ der Lintforter wollte an diesem Wochenende anscheinend keinen klaren Sieg einfahren und machte es den beiden anderen Herrenteams in puncto Spannung nach: 84:82 setzte sich das Team von Coach Mario Schubert am Ende beim Tabellenvorletzten SG Langenfeld durch.
Die Damen hatten weniger Glück. Trotz einer eigentlich starken Leistung mussten sie sich dem Tabellenzweiten NB Oberhausen 3 mit 57:77(30:38) geschlagen geben. Bis vor dem Schlussviertel hatte die BGL sogar noch Kontakt zum Gegner, musste dann aber doch eine letztlich zu deutliche Niederlage verkraften.
Hitzige Partie mit Disqualifikationen, Kampf und Spannung
Es war eine Mischung aus Frust, Erleichterung und Zufriedenheit, die nach intensiven 45 Minuten in den Gesichtern der BGL-Spieler zu erkennen war. Denn trotz einer über weite Strecken der Partie ungewöhnlich uninspirierten Leistung haben sich die Oberliga-Basketballer aus der Klosterstadt für die Hinspielniederlage revanchiert und KultSport Wuppertal nach Verlängerung besiegen können.
Dass es dazu reichte, war letztlich einer guten Moral, stahlharten Nerven und einem wieder einmal überragenden Michael Schmak zu verdanken. Der Aufbauspieler ging in der kritischsten Phase der Partie voran, übernahm Verantwortung und sorgte nahezu im Alleingang dafür, dass sich die BGL in die Verlängerung rettete. Denn im letzten Viertel lagen die Klosterstädter zwischenzeitlich schon mit neun Punkten in Rückstand, bevor doch noch wieder die Wende gelang. „Es war enorm schwierig heute. Wir haben immer noch nicht wirklich unseren Rhythmus wieder gefunden und hatten zu kämpfen. Mit uns und den Gegnern“, analysierte Coach Tobias Liebke hinterher. Dieser musste schon vor der Partie improvisieren, denn kurzfristig vielen mit Lennart Boner (Knie) und Thomas Achtermeier zwei wichtige Spieler aus, die mit ihrer Größe vor allem mehr Flexibilität in das BGL-Spiel gebracht hätten. Dafür war allerdings Routinier Björn Wagner wieder mit an Bord.
Von Beginn an entwickelte sich eine robust geführte und intensiv umkämpfte Begegnung, in der sich keine der beiden Mannschaften absetzen konnte. Die BGL hatte ungewohnte Probleme im Abschluss und fand nicht zu ihrer gewohnten Treffsicherheit. Hinzu kam, dass die Gäste von der Wupper es enorm gut verstanden, die Kreise der Lintforter zu stören und sich im Angriff selbst in Szene zu setzen. Mit kraftvollen Aktionen fanden sie immer wieder den Weg zum Korb und konnten sich leichte Abschlüsse erarbeiten. Dies setzte sich auch im zweiten Viertel fort, sodass sich bis zur Halbzeitpause keines der beiden Teams einmal deutlicher vom Gegner abgesetzt hatte.
Nach dem Seitenwechsel dasselbe Bild: Die BGL versuchte durchgängig, sich einen Vorteil zu erarbeiten und den Gegner zu entschlüsseln, blieb im Abschluss aber glücklos. Die Gäste agierten ihrerseits clever und abgezockt, warfen nun vor allem ihre Erfahrung in die Waagschale und blieben immer auf Tuchfühlung mit den Lintfortern. So wurde es auf dem Feld zwangsläufig hektisch, was sich bald auch im Umgang der Spieler untereinander bemerkbar machte. Immer öfter bekamen sich beide Seiten in die Haare, Nickligkeiten und Provokationen nahmen nun Überhand. Das ging nicht lange gut. Im vierten Viertel eskalierte die Situation dann schließlich. Nach einem eigentlich harmlosen Foul kam es plötzlich zu einer Rudelbildung auf dem Feld, die Akteure schubsten sich und redeten intensiv auf den Gegenüber ein. Die Konsequenz: Bei KultSport wurden zwei Spieler disqualifiziert, auf BGL-Seite musste Kapitän Marcel Kower die Halle verlassen.
Von dieser Hektik ließen sich die Lintforter dann allerdings mehr verunsichern, als Coach Liebke lieb sein konnte. Plötzlich drehten die Gäste mit Wut im Bauch auf, setzten sich erstmals ab und hatten auf einmal den Sieg vor Augen. Doch die BGL gab sich nicht geschlagen, kämpfte nun vorbildlich um jeden Ball und agierte nun erstmals in diesem Spiel auch als Team. Das führte dazu, dass der Vorsprung der Gäste wieder zusammenschmolz und die Partie mit einem Unentschieden endete.
In der Verlängerung waren es dann die Klosterstädter, die die besseren Nerven zeigten. Besonders an der Freiwurflinie blieb man kaltschnäuzig, verwandelte die nötigen Würfe und erarbeitete sich schließlich den entscheidenden Vorsprung. Große Feierstimmung wollte bei Coach Tobias Liebke aber hinterher dennoch nicht aufkommen: „KultSport weiß anscheinend einfach, wie man gegen uns spielen muss. Sie haben uns auch heute aus dem Konzept gebracht. Aber letztendlich sind auch solche Siege enorm wichtig, denn es bringt uns am Ende des Tages auch nichts, wenn wir nur klare Erfolge einfahren. Solche knappen Spiele wie heute werden uns in der Regionalliga wieder häufiger begegnen, daher nehmen wir die Erfahrung gerne mit. Jetzt müssen wir schauen, dass wir unsere Verletzten wieder fit bekommen und dann wird sich zeigen, was gegen Essen passiert.“
Punkte: Schmak (26), Krüger (15), Feige (12), Middeldorf, Achtermeier (beide 9), Wittich (4), Kower (2)
"Zweite" verspielt beinahe den Sieg gegen KultSport 2
Spannung kam im Landesliga-Spiel der zweiten Herrenmannschaft ebenfalls gegen Ende auf - das aber völlig unnötig. Denn das Team von Leif Bosch zeigte sich von Beginn an gut erholt von der klaren Niederlage gegen den Tabellenführer Königshardt. Dementsprechend forsch, aber auch zielstrebig startete die BGL in die Partie gegen KultSport Wuppertal 2.
Schon im ersten Viertel verwerteten die Klosterstädter zahlreiche ihrer Möglichkeiten, fanden die Lücken im gegnerischen Defensivverbund und konnten ihrerseits einige wichtige Abwehraktionen vorweisen. Insbesondere Nemanja Malesevic war es, der seine Farben in der ersten Halbzeit anführte und vom Gegner kaum zu halten war. Da die Defensive der Gastgeber weiterhin sicher stand, wuchs das Punktepolster bis zum Seitenwechsel auf komfortable 18 Punkte an.
Auch im zweiten Durchgang zunächst das gleiche Bild: Die BGL dominierte die Partie und hatte den Gegner im Griff. Dabei tat sie allerdings nicht mehr als nötig, um den Vorsprung zu verwalten und verlor dabei ein wenig den offensiven Rhythmus. Dennoch behielten die Klosterstädter ihre Führung und steuerten einem scheinbar sicheren Sieg entgegen. Doch offenbar war man sich vor dem Schlussviertel dann all zu sicher, die zwei Punkte bereits in der Tasche zu haben. Denn plötzlich lief bei den Hausherren gar nichts mehr zusammen, sodass die Gäste aus der Schwebebahnstadt immer näher herankamen. Rund drei Minuten vor dem Ende war es dann plötzlich wieder eine offene Partie. Doch irgendwie schaffte es die BGL, ihren Vorsprung über die Zeit zu retten, hatte aber auch Glück, dass die Wuppertaler den möglichen Treffer zur Verlängerung knapp verfehlten.
Punkte: Malesevic (20), Panahie (18), Durdel (17), Sengutta, Tiggelkamp (beide 15), Illbruck (2), Vertlugov (1)
Wacker gekämpft, nah an der Überraschung dran - kein Ertrag
Wieder einmal mit leeren Händen standen die Damen der BGL nach ihrer Landesliga-Partie gegen den Tabellenzweiten NB Oberhausen 3 dar - und das trotz einer über weite Strecken ansehnlichen Leistung.
Gegen den Favoriten agierte die Mannschaft von Trainerin Steffi Buchwald von Beginn an furchtlos, stellte die Gäste vor allem in den ersten Minuten vor ungeahnte Schwierigkeiten. Zwar konnte NBO sich mit fortlaufender Spielzeit immer besser behaupten, dennoch hielt die BGL immer die Tuchfühlung zum Gegner. Vor allem kämpferisch überzeugten die Lintforterinnen und glichen konditionelle Defizite durch härteren Einsatz aus.
In der zweiten Halbzeit konnte die BGL sich sogar noch einmal steigern, hielt eine Überraschung im Rahmen des Möglichen und pirschte sich wieder an die Oberhausenerinnen heran. Doch im Schlussviertel mussten die Lintforterinnen dann doch den aufgebrachten Kräften Tribut zollen. NBO zog aus der nachlassenden Kondition der Gastgeberinnen Nutzen, steigerte das Tempo sogar noch einmal und hatte schließlich keine Probleme, den Sieg einzufahren - auch wenn dieser letztlich deutlich zu hoch ausfiel.