Basketballgemeinschaft Kamp-Lintfort 1954 e.V.
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Der Ur-Lintforter sorgt nahezu im Alleingang für den Derbysieg seiner Mannschaft. Die BGL steht damit als Oberliga-Meister fest und feiert den direkten Wiederaufstieg.

Die Oberliga-Basketballer der BG Lintfort haben es geschafft. Drei Spieltage vor dem Saisonende stehen die Klosterstädter als Meister der Oberliga 2 fest und haben ein Jahr nach dem Abstieg aus der zweiten Regionalliga den direkten Wiederaufstieg in selbige geschafft. Möglich wurde dies durch einen am Ende deutlichen 79:52(35:27)-Sieg im nur eine Halbzeit lang umkämpften Derby bei der BG Duisburg-West.

Die Landesliga-Teams der BG Lintfort waren hingegen erst am Sonntag aktiv. Die "Zweite" blamierte sich beim Schlusslicht TB Essen-Überruhr mit 41:75 bis auf die Knochen, die dritte Herrenmannschaft besiegte Kult-Sport 2 mit 73:63 und sicherte sich damit einen Platz in der oberen Tabellenhälfte - das beste Abschneiden einer dritten BGL-Mannschaft in der Vereinsgeschichte.

Klare Verhältnisse nach 25 Minuten ausgeglichenem Kampf

Schon rund zwei Minuten vor dem Ende brachen bei den Lintforter Spielen alle Dämme. Co-Trainer Michael Deininger verteilte die Meister-Shirts an die Ersatzspieler, auf dem Spielfeld wurde bereits gefeixt und gelacht. Denn zu diesem Zeitpunkt waren auch die letzten Zweifel daran beseitigt, dass es für die BGL noch einmal schief gehen könnte. Doch die Leistung gegen den Erzrivalen BG Duisburg-West war im Derby gerade in der zweiten Halbzeit zu souverän, um den eigenen Erfolg noch einmal ernsthaft in Gefahr kommen zu lassen.

Dass es danach zu Beginn allerdings nicht aussah, lag auch an bissig auftretenden Gastgebern. Die Duisburger standen bereits vor der Partie mit dem Rücken zur Wand, drohten mit einer Niederlage gegen die BGL vollends in den Abstiegskampf hinein zu rutschen. Dementsprechend motiviert und furchtlos gingen die Hausherren zu Beginn zu Werke. Demgegenüber agierten die Lintforter Anfangs zu übermotiviert und hektisch, nahmen viele Würfe zu unüberlegt und hatten bereits früh mit Foulproblemen zu kämpfen. Hinzu kam, dass Lennart Boner bereits kurz nach seiner Einwechslung umknickte und während der gesamten Partie nicht mehr zum Einsatz kommen konnte.

So waren es in der Anfangsphase vor allem Michael Schmak und Paul Krüger, die der BGL die nötige Offensivkraft gaben. Ausschließlich über diese beiden liefen die erfolgreichen Lintforter Aktionen. Doch auch der Gegner präsentierte sich wach, machte seine Sache gut und blieb ständig in Schlagdistanz. So steigerte sich die BGL im zweiten Viertel zwar und agierte strukturierter, ließ aber zu viele einfache Chancen liegen, um sich erstmals deutlicher abzusetzen.

Auch die ersten fünf Minuten nach dem Seitenwechsel blieb es bei einer ausgeglichenen Begegnung, die Gastgeber erwischten sogar den besseren Start und verkürzten ihren Rückstand auf vier Punkte. Doch spätestens nach einem technischen Foul gegen Till Achtermeier war die BGL mit dem Kopf wieder bei der Sache. Denn nun kamen die unglaublichen drei Minuten des Michael Schmak. Quasi im Alleingang versenkte er Wurf um Wurf aus allen möglichen Lagen, ließ seine Gegenspieler des Öfteren alt aussehen und konnte auch seine Mitspieler in Szene setzen. Auch Tobias Liebke machte diese Phase als Schlüssel zum Sieg aus: „Es war das erwartet intensive und umkämpfte Derby, besonders bis zur 25. Minute. Und dann kam Schmak - unfassbar, was er da gezeigt hat.“

Die Folge: Die Moral der Duisburger schien gebrochen, die BGL hatte es nun immer einfacher, den Weg zum Korb und den erfolgreichen Abschluss zu finden. Dementsprechend schnell wuchs der Vorsprung dann auch weiter an und überschritt irgendwann sogar die 20-Punkte-Marke. Bereits vor dem Schlussabschnitt glaubten wohl nur noch die größten Pessimisten daran, dass die Gastgeber noch einmal zu einem Comeback kommen würden. Doch dazu kam es nicht - sodass mit der Schlusssirene alle Dämme auf Lintforter Seite brachen und Derbysieg und Meistertitel ausgiebig gefeiert werden konnten.

„Kompliment an die Jungs, für heute und für das gesamte Jahr. Heute hatten wir mit Lennarts Verletzung und unseren Foulproblemen zu kämpfen, haben aber zu jedem Zeitpunkt die Ruhe bewahrt. Diese Konstanz hat uns die gesamte Saison über von der Konkurrenz abgehoben. Daher darf man denke ich ruhig von einem verdienten Titelgewinn sprechen. Aber noch ist die Saison noch nicht vorbei. Wir wollen sportlich fair bleiben und auch die übrigen Spiele mit derselben Intensität bestreiten, um niemanden zu bevor- oder -nachteilen. Außerdem wollen wir alle unsere Heimspiele gewinnen, und davon haben wir ja noch zwei. Aber heute wird erst einmal kräftig gefeiert“, fasste Liebke seine Gefühlslage mit einem wenig Abstand vom Schlusspfiff zusammen.

Punkte: Schmak (33), Krüger (16), Ti. Achtermeier, Feige, Schöter (alle 7), Th. Achtermeier (4), Wittich (3), Kower (2)

 

"Zweite" blamiert sich beim Tabellenletzten

Eine mehr als peinliche 41:75-Niederlage leistete sich hingegen die zweite Herrenmannschaft beim Tabellenletzten TB Essen-Überruhr. Mit dezimiertem Kader in der Ruhrmetropole angetreten, konnte das Team von Coach Leif Bosch von Beginn an nicht zu seinem Rhythmus finden, ließ aber auch jeglichen Kampfgeist und Siegeswillen vermissen. Dementsprechend hatten die Gastgeber, die ihrerseits mit dem Rücken an der Wand standen und ihre letzte Chance für den Aufschub des Abstiegskampfes nutzen wollten, leichtes Spiel und hatten sich schon zur Halbzeit deutlich abgesetzt.
Vor allem offensiv lief bei der BGL absolut gar nichts zusammen. Nur 41 erzielte Punkte zeichnen ein deutliches Bild von der Angriffsleistung. Durch die Niederlage rutschte die Lintforter Reserve damit wieder auf den sechsten Tabellenplatz ab und braucht sich in dieser Verfassung auch keine Gedanken darüber machen, in den verbliebenen drei Partien noch den TuS Hilden 2 vom vierten Rang zu verdrängen.


"Dritte" sichert sich mindestens den sechsten Tabellenplatz

Hingegen ist die dritte Herrenmannschaft nach der Niederlage beim TV Jahn Königshardt wieder in die Erfolgsspur zurückgekehrt. Die Mannschaft von Coach Mario Schubert schlug den direkten Tabellennachbarn Kult-Sport Wuppertal am Ende verdient mit 73:63 und hat sich dadurch einen Platz in der oberen Tabellenhälfte zum Saisonende mindestens gesichert. Das ist das beste Abschneiden einer dritten BGL-Mannschaft in der Vereinsgeschichte. "Vor allem nach dem schwierigen Start nach dem Aufstieg in die Landesliga kann man dieses Ergebnis als überaus zufriedenstellend bezeichnen. Darauf sind wir stolz", sagte Schubert nach dem entscheidenden Sieg in heimischer Halle.

Punkte: Hussmann (23), Merzbach (17), Wönnmann (13), Illner (7), Bülk (6), Spreer, Weyers (beide 4)