Trotz verschlafenem Start bezwingen die Lintforter Basketballer den Erstregionalliga-Absteiger Sechtem Toros. Damit verbunden ist der Sprung auf den zweiten Tabellenplatz. Die dritte Herrenmannschaft verteidigt die Landesliga-Tabellenführung.
Beide Mannschaften standen vor diesem Spieltag mit fünf Siegen und nur einer Niederlage dar, beide wollten sich durch einen weiteren Erfolg endgültig in der Tabellenspitze der zweiten Regionalliga festsetzen. Mit dem einzigen Unterschied, dass die Gastgeber Sechtem Toros als klarer Favorit in die Begegnung mit der BG Lintfort gingen. Schließlich agierte die Mannschaft aus Bornheim in der vergangenen Saison noch in der ersten Regionalliga, während die BGL erst vor wenigen Monaten den Wiederaufstieg aus der Oberliga feiern konnte und dementsprechend andere Saisonziele verfolgt.
Doch manchmal kommt es halt komplett anders. Denn die BG Lintfort feierte am Samstagabend den sechsten Sieg in Serie und bezwang den Kontrahenten aus dem Vorgebirge verdient mit 78:68(40:38). Durch den sechsten Sieg in Folge haben sich die Klosterstädter damit auf den zweiten Tabellenplatz geschoben und sich vorerst das Zwischenziel, in diesem Jahr nichts mit dem Abstieg zu tun haben zu wollen, erreicht. Dabei zeigten die Spieler von Coach Liebke abermals, dass sie es gelernt haben, mit Widrigkeiten umzugehen und einfach ihr Ding durchzuziehen.
Nervenstärke und Einsatzbereitschaft als Grundlage für sechsten Sieg in Folge
Denn die BGL musste in der Partie auf ihren etatmäßigen Power Forward Till Achtermeier verzichten, der im Skiurlaub weilt. Zudem fiel kurzfristig Paul Krüger krankheitsbedingt aus. Dementsprechend reisten die Lintforter nur mit zehn Spielern an, die in den ersten Minuten auch so ihre Probleme mit den Toros hatten. Denn zunächst waren es die von ihrem Coach Robert Posa gut eingestellten Gastgeber, die den Ton angaben. Die BGL fand in den ersten zehn Minuten nicht zu ihrem offensiven Rhythmus und fand in der Defensive wenig bis gar nicht statt. Bereits nach fünf Minuten stand es 16:4 für die Hausherren, es drohte ein Debakel. Erst mit der Einwechslung von Max Middeldorf kam mehr Struktur ins Spiel, die BGL konnte den Rückstand zumindest verkürzen, auch wenn er zum Viertelende noch zweistellig war (26:16).
Doch im zweiten Abschnitt wachten die Gäste vom Niederrhein dann auf und zeigten den Basketball, der sie in den vergangenen Wochen so stark gemacht hatte. Angeführt vom defensiv überragenden Lennart Boner holten die Klosterstädter den Rückstand sukzessive auf und stellten die Toros vor immer größere Probleme. Nun dominierten die Lintforter die Begegnung, setzten ihrerseits die Akzente und gingen folgerichtig mit einer knappen Führung in die Halbzeitpause.
Das schreiben die Sechtem Toros zur Partie
Nach dem Seitenwechsel waren es dann beide Defensivreihen, die das Geschehen bestimmten. Beiden Mannschaften gelang es nun nicht mehr so einfach, zum Korbabschluss zu kommen - dennoch stellte sich abermals die BGL ein wenig besser an. Mit viel Geduld und auch Durchsetzungsvermögen in der Offensive konnte man die eigene Führung langsam, aber sicher ausbauen. Topscorer Michael Schmak erhielt dabei auch Unterstützung von Youngster Oskar Mellmann, der nach eigenem Offensivrebound den Ball mit Foul im Korb versenkte und damit zur beruhigenden Acht-Punkte-Führung vor dem Schlussabschnitt (55:47) beizutragen.
In diesem behielten die Klosterstädter dann die Nerven. Ball und Gegner wurden laufen gelassen, die sich bietenden Chancen eiskalt ausgenutzt. Da half es auch nichts, dass die Toros immer wieder Michael Schmak an die Freiwurflinie schickten, um die Zeit anzuhalten und auf Fehlwürfe zu spekulieren. Der Ur-Lintforter blieb ruhig und konzentriert, verwandelte sieben von acht Freiwürfen und sicherte seiner Mannschaft damit den letztlich verdienten Erfolg. Das sah auch der Gegner so: „Es war das erwartete schwere Spiel. Zusätzlich hat unser Gegner heute hochprozentig aus der Distanz getroffen. Auch wenn bei einer konzentrierteren Spielweise mehr für uns mehr möglich gewesen wäre, war der Erfolg der Gäste letztlich verdient“, gab Sechtems Coach Posa nach der Partie anerkennend zu Protokoll. Und Tobias Liebke ergänzte: „Sieht man über die ersten fünf Minuten hinweg, haben sich heute alles zehn Spieler mit Sicherheit Bestnoten verdient. Wir haben uns zurückgekämpft und vom schlechten Start nicht aus der Bahn werfen lassen. Dann hat Michael Schmak das natürlich wieder herausragend gemacht, aber wir konnten uns auch auf Lennart Boner als Defensivanker verlassen.“
Es spielten: Schmak (20), Th. Achtermeier, Middeldorf (beide 12), Wittich (11), Boner (9), Mellmann, Feige (beide 5), Panahie, Lipp (beide 2) und Schöter
"Dritte" trotz schwacher Offensivform und verteidigt die Tabellenspitze
Einen Sieg gab es auch für die dritte Herrenmannschaft zu feiern, die damit ihre Tabellenführung in der Landesliga gefestigt hat. Bei der vor der Saison als Aufstiegsfavorit gehandelten TSG Solingen holte die Mannschaft von Coach Mario Schubert einen 60:52(34:28)-Erfolg.
Von Beginn an stimmte die Verteidigungsleistung der „Dritten“, die dafür aber offensiv ihre Probleme hatte und nur schwer ins Spiel fand. „Wir haben im Angriff erst sehr spät funktioniert, das hat die Aufgabe nicht leichter gemacht“, gab Kapitän Christopher Hussmann hinterher an. Dennoch gelang es der BGL, mit einer leichten Führung in die Halbzeitpause zu gehen.
Im zweiten Durchgang mussten die Klosterstädter dann zunächst einen leichten Einbruch verkraften, den die Gastgeber aus der Klingenstadt aber nicht dazu nutzen konnten, ihrerseits davon zu ziehen. So konnten die Lintforter das Ruder letztlich wieder herum reissen und am Ende einen verdienten Erfolg feiern.
Punkte: Hussmann (19), Wönnmann (14), Merzbach (13), Biedermann (9), Spreer (3), Bülk, Gottlob (beide 1)