Lintforter Regionalliga-Basketballer gewinnen intensive Partie gegen Leichlingen und machen großen Schritt in Richtung Klassenerhalt. Damen setzen sich gegen Werden durch und springen auf Platz 4.
Die BG Lintfort hat das Siegen nicht verlernt. Nach einer umkämpften Partie gegen den Leichlinger TV setzten sich die Basketballer aus der Klosterstadt letztlich nicht unverdient mit 69:59(30:32) durch, feierten ihren ersten Sieg im Jahr 2017 und haben gleichzeitig einen großen Schritt in Richtung Klassenerhalt gemacht. Denn mit einem Erfolg im kommenden Spiel gegen den TuS Hilden kann der Ligaverbleib bereits unter Dach und Fach gebracht werden.
Auch die Damen trugen zu einem tollen Abend für die BGL bei. Gegen den einen Platz besser gestellten Werdener TB setzte sich das Rumpfteam von Trainerin Steffi Buchwald letztlich mit 53:44(21:28) durch, sicherte sich knapp den direkten Vergleich mit dem Konkurrenten aus Essen und machte gleichzeitig einen Sprung auf den vierten Tabellenplatz.
Verletzungssorgen und schwachem Start getrotzt und ersten Sieg in 2017 gefeiert
Die Spieler der BGL genossen ihren Sieg in vollen Zügen, von den gut besetzten Rängen in der Glückauf-Halle brandete tosender Applaus auf. Denn die Lintforter Basketballer hatten zuvor allen Widerständen getrotzt, Moral bewiesen und sich trotz großer Personalprobleme soeben gegen den Leichlinger TV durchgesetzt. Und dabei sah es drei Viertel lang danach auch, als ob die Lintforter auch das siebte Spiel in Folge nicht siegreich gestalten könnten.
Denn die Gäste aus dem Rheinland lagen vor dem Schlussabschnitt deutlich in Front und hatten das oft bemühte Momentum auf ihrer Seite. Mit 44:51 aus Sicht der Gastgeber ging es nämlich in das letzte Viertel - doch dann fand sie die BGL plötzlich auf dem Jakobsweg wieder. In sich gekehrt, mit dem Wissen um die eigenen Stärken agierend und voller Selbstvertrauen spielten sich die Gastgeber im Schlussabschnitt sozusagen in einen Rausch. Mit Erfolg. 25:8 lautet das Ergebnis des letzten Viertels. Was sich für den Gast aus dem Rheinland letztlich als zu große Hypothek erwies.
Eigentlich hatten die Leichlinger die vorausgegangenen 30 Minuten nämlich komplett im Griff. Und das, obwohl die BGL unverhofft wieder auf Michael Schmak zurückgreifen konnte, der in den vergangenen Wochen wegen einer hartnäckigen Sehnenverletzung kürzer treten musste. Doch der Anführer der Lintforter musste aufgrund Trainingsrückstands erst einmal auf der Bank Platz nehmen und Nachwuchstalent Oskar Mellmann den Vortritt lassen. Dieser verstand es zwar, das Lintforter Spiel zu dirigieren, aber der BGL mangelte es in der Offensive sowohl an Glück als auch an Esprit. Was auch daran lag, dass die Gastgeber abermals auf den noch mit Fingerbruch fehlenden Lennart Boner verzichten mussten, ebenso wie auf Till Achtermeier, der privat verhindert war.
Dementsprechend hatten die Gäste in den ersten Minuten leichtes Spiel und profitierten von der Lintforter Angriffsschwäche. Die BGL verteidigte zwar angemessen, konnte im Angriff aber keine eigenen Akzente setzen. Erst nach rund sieben Minuten platzte der Knoten und die Gastgeber konnten sich erst einmal ein wenig absetzen (16:11). Doch im zweiten Abschnitt warn es die Gäste, die den Ton angaben. Mit einigen schönen Distanzwürfen drehten sie das Spiel und konnten eine knappe Führung in die Halbzeitpause retten.
Thomas Achtermeier, der erstmals seit Jahresbeginn auch wieder eingreifen durfte, konnte in der zweiten Halbzeit aber auch keine Ruhe ins BGL-Spiel und seine Farben in sicheres Fahrwasser bringen. Im Gegenteil: Die Lintforter ließen sich nun von der hitzigen Atmosphäre anstecken, was zu Folge hatte, das Paul Krüger nach zwei technischen Fouls der Halle verwiesen wurde.
Doch das war der Weckruf für die BGL. Mit Wut im Bauch spielte die Truppe von Coach Liebke nun grandios auf und konnte den Rückstand bis vor Beginn des Schlussabschnitts in den einstelligen Bereich drücken. Der Rest ist bereits erzählt. Michael Schmak traf von jenseits der Dreipunktlinie nun nach Belieben, die Gäste wirkten wie versteinert und agierten in der Offensive viel zu hektisch. Dementsprechend schmolz der Vorsprung der Leichlinger auch wie Eis in der Sonne, sodass die BGL das Spiel nicht nur drehen, sondern auch davonziehen konnte. Bei einem Acht-Punkte-Vorsprung rund zwei Minuten vor dem Ende war die Partie dann auch entschieden.
„Wir haben heute im Grunde nicht anders gespielt, als in den Wochen zuvor. Nur haben wir heute im dritten Viertel noch einmal extra Kräfte freigesetzt, die wir bis zum Ende haben hochhalten können - gerade in der Defensive. Ein großes Lob geht an Janosch Feige, der uns über die komplette Partie im Spiel gehalten hat. Außerdem hat man in den letzten Minuten gesehen, wie sehr uns Michael Schmak in den vergangenen Wochen gefehlt hat. Er bringt einfach eine wahnsinnige Qualität mit auf Feld. Nun wollen wir die Karnevalspause genießen und dann in Hilden versuchen, den Klassenerhalt endgültig klar zu machen“, äußerte sich BGL-Coach Liebke nach der Partie.
Punkte: Feige (19), Schmak (17), Krüger (12), Mellmann (7), Wittich (6), Wagner, Th. Achtermeier (beide 3), Panahie (2)
Direkten Vergleich und die Partie gewonnen
Auch die Lintforter Damen konnten am Samstagabend einen Erfolg feiern. Gegen den als Tabellenvierten angereisten Werdener TB galten die Lintforterinnen als leichte Außenseiterinnen, auch weil sie im Hinspiel mit acht Punkten Unterschied den Kürzeren ziehen mussten.
Dementsprechend holprig begann die Partie für die Gastgeberinnen. Zwar versuchten sie in der Offensive viel, gelingen wollte aber nur wenig. Die Gäste aus Essen hingegen konnten sich auf ihre Innenspielerinnen verlassen, die den Vorsprung bis zur Halbzeitpause auch in den sicheren Bereich ausbauten.
Doch nach dem Seitenwechsel wachte die BGL auf und fand vor allem in der Defensive nun den Zugriff auf die Partie. Punkt für Punkt arbeiteten sich die Lintforterinnen heran und konnten im Schlussabschnitt erstmals wieder in Führung gehen. Diesen Vorsprung gaben sie bis zum Schluss auch nicht mehr her. Wichtig: Da ein Sieg mit neun Punkten Vorsprung gefeiert wurde, hat man sich auch den direkten Vergleich gesichert und steht damit vorerst vor dem WTB in der Tabelle - mit Rang vier gehört die BGL nun zunächst dem oberen Tabellendrittel an.