Ohne sechs Stammkräfte, dafür mit überzeugenden Reserve-Akteuren, besiegen die Regionalliga-Basketballer aus der Klosterstadt den TuS Hilden deutlich und dürfen auch im kommenden Jahr in der fünfthöchsten Spielklasse antreten.
Mit einer vor allem defensiv überzeugenden Leistung ist die BG Lintfort im Rheinland zum Klassenerhalt gestürmt. Beim Tabellenvorletzten TuS Hilden gelang dem Team von Coach Tobias Liebke ein deutlicher 71:44(36:21)-Sieg - dadurch können die Klosterstädter fünf Spieltage vor dem Saisonende nicht mehr auf einen der beiden Abstiegsplätze rutschen und dürfen sich in aller Ruhe auf die anstehende Spielzeit einstimmen.
Im Vorfeld dieser Partie mussten auch die Lintforter Damen in Hilden antreten - und gewannen ebenso souverän. Mit 58:36 setzte sich das Team von Trainerin Steffi Buchwald beim stark abstiegsgefährdeten Gegner und schob sich dadurch vorerst auf den dritten Tabellenplatz.
Zweite Garde überzeugt und empfiehlt sich für höhere Aufgaben
Tobias Liebke war nach der Partie in Hilden rundum zufrieden. Denn des Ausfalls von insgesamt sechs Stammkräften blieb seine Mannschaft ihrer Favoritenrolle gerecht und feierte einen am Ende niemals gefährdeten Sieg. Zwar konnte Lennart Boner erstmals nach seinem Fingerbruch wieder mitwirken, im Rheinland standen der BGL mit dem verletzten Michael Schmak und dem kranken Oskar Mellmann sowie dem privat verhinderten Max Middeldorf dennoch gleich drei Aufbauspieler nicht zur Verfügung. Zudem mussten Janosch Feige, Björn Wagner und Maximilian Lipp aus beruflichen Gründen passen.
Doch die Lintforter ließen sich davon nicht beeindrucken, denn mit Cem Karakaya, Mark Sengutta und Eric Peltz, der sein Regionalliga-Debut feierte, standen der BGL genügend Kräfte aus der zweiten Mannschaft zur Verfügung. Und alle drei machten ihre Sache hervorragend. Besonders „Roadrunner“ Mark Sengutta wusste in Hilden mit seiner Schnelligkeit zu überzeugen. Angeführt von Till Achtermeier, der in Abwesenheit von Marcel Kower und Michael Schmak die Mannschaft als Kapitän aufs Feld führte, zeigten die Lintforter von Beginn an, dass sie sich einiges vorgenommen hatten.
Die Gastgeber kamen in den ersten Minuten überhaupt nicht hinterher, wirkten völlig überfordert und mussten die BGL schalten und walten lassen, wie diese wollte. So hatten sich die Klosterstädter nach fünf Minuten bereits einen 20:2-Vorsprung herausgespielt, der den Gästen vom Niederrhein sichtbar Rückenwind gab. Zwar versuchten die Hildener im zweiten Viertel mit einer Zonenpresse, die BGL zu einfachen Ballverlusten zu zwingen, konnten an dem hohen Rückstand allerdings nur marginal etwas ändern.
Die BGL ließ sich vom höheren Druck nicht verunsichern und blieb stoisch bei ihrem eigenen Matchplan. So war es dann auch in der zweiten Halbzeit keine spannende Partie mehr. Die Lintforter verwalteten ihren Vorsprung clever, hatten auf jede Aktion der Gastgeber eine Antwort parat und konnten sich zudem an der guten Leistung der kurzfristig akquirierten Ersatzspieler erfreuen. So nutzte auch Cem Karakaya seine Freiheiten in der Offensive und schwang sich letztlich zum Topscorer auf.
Hochzufrieden war Liebke allerdings mit Till Achtermeier: „Er ist heute als Leader vorneweg gegangen, hat das Team angeführt, auch wenn es mal phasenweise nicht so gut lief. Dass Cem auf dem Level abliefern kann, wissen wir alle, aber dass auch Mark Sengutta und Eric Peltz ihre Chance genutzt haben, ist sehr erfreulich.“ Jetzt freut sich die BGL, die durch diesen Sieg wieder auf den vierten Tabellenplatz kletterte, auf das Topspiel mit der SG Sechtem, die an diesem Spieltag eine überraschende Niederlage kassierte und dadurch die Tabellenführung abgeben musste.
Punkte: Karakaya (16), Th. Achtermeier (13), Ti. Achtermeier (12), Boner (9), Peltz (7), Sengutta, Krüger (beide 5), Wittich (3), Panahie (1)
Nach Startschwierigkeiten zu souveränem Sieg
Auch die Damen konnten zuvor in Hilden jubeln. Nach durchwachsenem Start steigerte sich die Truppe von Trainerin Steffi Buchwald allerdings kontinuierlich und feierte einen letztendlich ungefährdeten Sieg beim Tabellenvorletzten. Zu Beginn tat sich die BGL noch sehr schwer, agierte zu langsam und zu statisch. Doch mit zunehmender Spielzeit fanden die Akteurinnen zu ihrem Spielfluss und konnten sich langsam, aber sicher vom Gegner absetzen.
Besonders in der zweiten Halbzeit wurde der Ball besser durch die eigenen Reihen laufen gelassen, auch die Spielerinnen selbst waren mehr in Bewegung. Dadurch kreierten sie sich allerhand freie Räume, die sie auch zu nutzen wussten. Nach einer Umstellung auf eine Manndeckung hatte die BGL zudem ihre Gegenspielerinnen besser im Griff und konnte den Druck noch einmal erhöhen. Durch den Sieg stehen die Lintforterinnen nun vorerst auf dem dritten Tabellenplatz und wollen in den kommenden Spielen den Druck auf das Führungsduo hoch halten.
Punkte: Schamberg-Wönnmann (14), Krüger (12), Kampmann (10), J. v.d. Berg (8), Hähnel (6), Hagel, Lötters, Schulte-Tickmann (alle 2)