Erneut verpassen die Lintforter Regionalliga-Basketballer nur hauchdünn einen Erfolg über den aktuellen Tabellenführer. Beim 65:68 gegen die TG Düsseldorf gelingt in den letzten drei Minuten beinahe noch die Aufholjagd. Eine unkonzentrierte Phase entscheidet letztlich die Partie.
In den letzten zwei Minuten schöpften die rund 200 Zuschauer in der Glückauf-Halle doch noch einmal Hoffnung. Die Regionalliga-Basktballer der BG Lintfort, vor allem Oskar Mellmann, warfen kurz vor dem Ende der Partie gegen den Tabellenführer TG Düsseldorf noch einmal alles aufs Feld, was die Kräfte noch hergaben. Punkt für Punkt konnten die Hausherren aus einem 50:62-Rückstand, der rund drei Minuten vor Schluss auf der Anzeigetafel stand, verkürzen und sich wieder herankämpfen. Doch letztlich vergeblich: Mit 65:68(26:27) unterlagen die Lintforter letztlich wieder einmal nur knapp.
Wieder einmal, weil auch aus der Begegnung gegen den damaligen Tabellenführer SW Baskets Wuppertal durchaus ein Sieg hätte herausspringen können. Dies wäre gegen die erfahrenen und abgezockten Gäste, die sich auf die Fähigkeiten von Ex-Bundesliga-Akteur Götz Twiehoff verlassen konnten, allerdings deutlich realistischer gewesen, wenn sich die Hausherren zu Beginn des vierten Viertels nicht eine vorentscheidende Schwächephase geleistet hätten. Zu diesem Zeitpunkt konnten sich die Gäste erstmals deutlicher von der BGL absetzen und führten sechs Minuten vor dem Ende mit elf Punkten.
Bis dahin aber war es wie so oft eine Begegnung auf Augenhöhe. Die Hausherren von Coach Tobias Liebke, der erstmals wieder auf Mark Sengutta und Milan Juskovic zurückgreifen konnte, begannen so, wie sie es sich vorgenommen hatten: selbstbewusst, ohne Angst, aber mit Respekt vor dem Gegner. Die Düsseldorfer mussten damit offenbar erst klarkommen, hatten ihrerseits aber so viel Qualität in ihren Reihen, dass das auch schnell gelang. Dennoch: Im ersten Viertel (14:17) sowie im zweiten Abschnitt (12:10) waren keine Unterschiede zwischen beiden Teams bemerkbar.
Und sie blieb es zunächst auch nach dem Seitenwechsel noch. Die BGL hielt den Gegner im Schach, die Partie offen und eine Runde Kaltgetränke nach dem Spiel fest im Blick, konnte die offensive Last auf viele Schultern verteilen und in der Defensive die Kompaktheit bewahren. Doch dann kippte die Partie erstmals in Richtung der Gäste. Diese spielten nun ihre komplette Erfahrung aus, fanden immer wieder einen freien Dreierschützen und versenkten ihre Würfe mit überdurchschnittlichem Erfolg. Dem Lintforter Team fehlte es in dieser Phase nun an Ruhe und Cleverness, zu oft wollte man mit dem Kopf durch die Wand.
Entsprechend wuchs der Rückstand kontinuierlich und hatte sich zur Mitte des Schlussabschnitts bei einem zweistelligen Defizit eingependelt. Doch die Hausherren gaben sich noch nicht geschlagen, und versuchten in den letzten Minuten noch einmal alles. Aus einem 50:62 (37. Minute) wurde zunächst ein 55:62 (39. Minute). Doch die TG spielte erneut ihre Erfahrung aus, für die BGL reichte die verbliebene Zeit nicht mehr. Zwar gelang 0,3 Sekunden vor der Schlussirene noch der Anschluss (65:67) – aber er kam letztlich zu spät.
Coach Liebke war hinterher dennoch durchaus zufrieden mit dem Auftritt seiner Spieler. „Wir haben wieder gezeigt, wozu wir in der Lage sind. Natürlich fehlt es dem ein oder anderen jüngeren noch an der entsprechenden Cleverness. Aber das kommt noch. Um die TG zu schlagen, braucht man einen Sahnetag über 40 Minuten. Wir haben heute leider nur 35 davon erwischt. Aber wie die Jungs, allen voran Oskar Mellmann, gekämpft und sich nicht aufgegeben haben zeigt, dass die Moral intakt ist. Allerdings wird es in den kommenden Wochen mit den Spielen in Barmen und gegen Aachen alles andere als einfacher als heute.“
Punkte: Mellmann (22), Humm, Peltz (beide 11), Feige (10), Sengutta (7), Tiggelkamp (4)