Gegen den klaren Favoriten BG Aachen zeigen die Regionalliga-Basketballer drei Viertel lang Leidenschaft und Kampf. Doch am Ende muss das Team von Coach Tobias Liebke abreißen lassen und verliert deutlich mit 59:82.
Rund 30 Minuten lang lag die Überraschung durchaus im Bereich des Möglichen. Die Regionalliga-Basketballer der BG Lintfort boten der favorisierten BG Aachen über drei Viertel die Stirn, überzeugten mit ihrer Leidenschaft und Einstellung. Doch spielerisch sowie konditionell war der Gegner aus dem Dreiländereck dann letztlich doch eine Nummer zu groß. So musste die BGL eine am Ende doch etwas zu deutliche 59:82 (31:34)-Niederlage hinnehmen.
Dabei sah es bis zu Beginn des vierten Viertel danach aus, dass die Lintforter um Coach Tobias Liebke auch den nächsten Favoriten in eigener Halle zumindest ärgern hätten können. Denn von Beginn an entwickelte sich eine Begegnung, in der beide Teams bis auf den letzten Zentimeter kämpften und teils auch den Rahmen des erlaubten sprengten. Da das Schiedsrichter-Gespann aber lange Zeit keine Veranlassung sah, diese Spielweise zu unterbinden, sahen die knapp 300 Fans in der Glückauf-Halle eine enorm intensive Partie, die nicht durch spielerische Elementen glänzte.
So war die spielerische und technische Überlegenheit der Gäste vom Start weg zwar durchaus zu erkennen, doch durch viel Einsatz war die BGL in der Lage, die Aachener Kontrahenten in ihren Wirkungskreisen einzuschränken. Nach fünf gespielten Minuten stand noch eine knappe Führung für die BGL zu Buche (10:8), die sich bis zum Viertelende dann die Aachener erkämpft hatten (16:18). Und auch der zweite Durchgang blieb umkämpft. Beide Teams hatten Probleme, aus der Distanz erfolgreiche Würfe zu kreieren. Entsprechend spielte sich der überwiegende Teil des Geschehens unter dem Korb ab, wo sich beide Mannschaften nur wenig gönnten. Dennoch gelang es den Gästen, ihren leichten Vorsprung bis zur Halbzeitpause zu behaupten.
Auch nach dem Seitenwechsel blieb es eine Partie, in der sich beide Mannschaften durchaus auf Augenhöhe bewegten – da auch beide Verteidigungsreihen unermüdlich arbeiteten. Klare Chancen blieben für beide Teams eher Mangelware, viele Punkte mussten hart erkämpft werden. Das gelang den Gästen mit fortlaufender Spielzeit allerdings immer besser. Die BG Aachen hielt das Tempo hoch, bei der BGL machte sich langsam aber sicher der Kräfteverschleiß bemerkbar. Dennoch war für die Hausherren vor dem Schlussviertel bei nur sechs Punkten Rückstand noch alles möglich (49:55).
Doch im Schlussabschnitt gelang es dem Gast aus dem Dreiländereck, tatsächlich noch einmal eine Schippe draufzulegen. Die BGL agierte nun so, als sei sie mit Jetlag von einer langen Reise zurückgekehrt. Die Müdigkeit war nun klar erkennbar, die Abstände zum Gegenspieler wurden größer. Das nutzten die Aachener konsequent aus, konnten sich innerhalb weniger Minuten nicht nur zweistellig absetzen, sondern diesen Vorsprung auch noch weiter ausbauen. Letztlich war die BGL-Niederlage nur noch eine Frage der Höhe.
„Man muss schon klar sagen, dass Aachen eigentlich den am tiefsten besetzten Kader der Liga hat und sie ja auch nicht ohne Grund heute den zehnten Sieg in Folge eingefahren haben. Uns war klar, dass wir nur eine Chance gehabt hätten, wenn beim Gegner einiges schiefgelaufen wäre. Dennoch bin ich gar nicht mal so unzufrieden damit, wie wir drei Viertel lang gespielt haben. An der Einstellung sind wir heute nicht gescheitert, wir waren nur einfach irgendwann müde. Aber wir müssen andere Gegner in dieser Liga schlagen, das heute war ein absolutes Bonusspiel, aus dem wir auch lernen können“, so BGL-Coach Tobias Liebke nach der Partie.
Nun haben die Lintforter erst einmal wieder zwei Wochen Zeit, ein wenig zu regenerieren. Am kommenden Wochenende wurde vom Verband ein spielfreies Wochenende eingebaut, um Puffer für mögliche Corona-Nachholspiele zu haben. Weiter geht es für die BGL dann am 19. März mit einem Auswärtsspiel bei der DJK Adler Frintrop.
Punkte: Peltz (14), Mellmann (13), Durdel (11), Feige (10), Sengutta (9), Alsfasser (2)