Die Regionalliga-Basketballer der BG Lintfort gewinnen nicht nur die Partie gegen die ErftBaskets Bad Münstereifel, sondern entscheiden auch noch den direkten Vergleich für sich. Dennoch werden die kommenden Wochen entscheidend für die Lintforter.
Fünf Punkte waren es am Ende. Die BG Lintfort setzten sich nach einer Partie auf Augenhöhe mit 79:74 (43:38) gegen die ErftBaskets Bad Münstereifel durch – in einer Partie, in der sich beide Mannschaften den erwarteten Kampf auf Augenhöhe geliefert hatten. Mit dem besseren Ende für die BGL. Nicht nur, dass der Sieg die Lintforter von Coach Tobias Liebke etwas weiter von den Abstiegsplätzen katapultiert hat. Nein, auch der direkte Vergleich mit dem Konkurrenten aus der Voreifel konnte für sich entschieden werden.
Dabei begann die Partie wie eine Schaumkrone auf einem Bierglas. Viel wurde von beiden Mannschaften erwartet – doch dann viel alles recht schnell in sich zusammen. Denn beide Teams lieferten den Zuschauern zu Beginn ein äußerst unansehnliches Spiel. Kaum ein Wurf traf sein Ziel, die BGL musste sogar vier Airballs nach den ersten vier Dreipunkteversuchen verzeichnen. Entsprechend zäh gestaltete sich das Geschehen auf dem Platz. Keine Mannschaft fand zu ihrem Rhythmus, die Gäste wussten mit der Zerfahrenheit noch ein wenig mehr anzufangen. Nach den ersten zehn Minuten führten sie mit 18:16.
Doch im zweiten Viertel drehte die BGL dann erstmals auf. Oskar Mellmann, der am Ende mit 30 Punkten der klare Matchwinner werden sollte, kam in Fahrt und führte sein Team sprichwörtlich aus der Misere. Die BGL wurde mutiger, die Aktionen klarer und durchdachter. Vor allem im offensiven Reboundverhalten stimmte nun der Einsatz, die sich ergebenden zweiten Chancen wurden konsequent genutzt.
Dennoch: Der Gast aus der Voreifel blieb hartnäckig, konnte sich immer wieder halbwegs freie Würfe erspielen, die dann auch konsequent genutzt wurden. So blieb es letztlich beim zwar verdienten Vorsprung für die BGL zu Pause – der allerdings auf ziemlich wackeligen Füßen stand.
Dieses Attribut sollte sich mit Beginn der zweiten Hälfte bewahrheiten. Denn wieder hatten die Hausherren Probleme, das aufgebaute Selbstvertrauen aus der Kabine mit aufs Spielfeld zu nehmen. Die ErftBaskets brauchten sich gar nich groß zu bedanken, übernahmen dennoch sofort wieder Tempo und Kommando. So liefen die Lintforter schnell wieder einem knappen Rückstand hinterher – der allerdings in einem erträglichen Maß gehalten werden konnte. Entsprechend waren die Hausherren in der Lage zu kontern und konnten einen knappen Vorsprung in das Schlussviertel retten (63:62).
Dort wurde die Begegnung dann zur reinsten Zitterpartie. Denn beide Teams agierten nun auf Augenhöhe. Kein Ball wurde verloren gegeben, die Offensivreihen punkteten nicht nach Belieben, wurden aber effektiv in Szene gesetzt. Dennoch konnten sich die Hausherren bis in die Schlussminuten einen leichten Vorsprung erarbeiten. Die ErftBaskets versuchten noch einmal alles, verfehlten in dieser entscheidenden Phase der Partie aber just jene Würfe, die sie vorher noch hochprozentig getroffen hatten.
Und so gelang es der BGL endlich mal wieder, eine knappe Partie auch für sich zu entscheiden – nach der bitteren Niederlage der Vorwoche in Frintrop mehr als nur Balsam auf die geschundene Seele.
Auch Coach Tobias Liebke fand hinterher nur lobende Worte – ohne allerdings das Salz in der Suppe zu suchen: „Wir können uns heute bei Oskar und Jonas Humm bedanken. Die beiden haben uns mit ihren Leistungen heute getragen. Eigentlich haben wir in der ersten Halbzeit gar nicht mal so gut gespielt. Aber wir haben uns davon nicht verunsichern lassen, sind fokussiert geblieben und haben uns am Ende auch den direkten Vergleich geholt.“
Die die Partie der Hinrunde ging mit vier Punkten Differenz an die ErftBaskets – vorbehaltlich des Nachholspiels der Konkurrenten aus Bad Münstereifel hat die BGL dadurch einen großen Schritt in Richtung Klassenerhalte getan.
Punkte: Mellmann 30, Humm 13, Tiggelkamp 12. Feige 8, Juskovic 7, Sehovic 4, Wittich 3, Durdel 2.