Die Fahrt zum Nachholspiel bei den Südwest Baskets Wuppertal hat sich für die Regionalliga-Basketballer der BG Lintfort letztlich nicht gelohnt – obwohl trotz der bereits im Vorfeld vermuteten Unterlegenheit durchaus mehr drin gewesen wäre als die 72:88 (44:47)-Niederlage, die schließlich zu Buche stand.
Denn wieder einmal standen sich die Lintforter Spieler von Coach Marcel Buchmüller lediglich selbst im Weg. Nach gutem Beginn und insgesamt sehr passabler erster Halbzeit lag die BGL zur Pause absolut in Schlagdistanz und hatte damit den Plan, dem athletisch wie technisch überlegenen Gegner so lange wie möglich auf den Fersen zu bleiben, effektiv umgesetzt.
Doch dann folgte ein Rückfall in alte Zeiten, den man eigentlich bereits in die Kiste mit den schlechten Angewohnheiten, die sich tunlichst nicht mehr wiederholen sollten, verbannt hatte: Ein miserabler Start in die zweite Halbzeit. „Wir hatten schon vor der Pause gemerkt, dass uns die Wuppertaler, die wirklich herausragend athletisch und dynamisch sind, in vielen Eins-gegen-eins-Situationen weh getan haben. Das konnten wir nur schlecht verteidigen, auch wenn wir in der Offensive immer wieder Lösungen gefunden haben, die Partie ausgeglichen zu gestalten“, so Coach Marcel Buchmüller.
Also stellte der BGL-Coach auf eine Zonenverteidigung um – die allerdings nicht den gewünschten Effekt zeigte. „Wir haben trotzdem noch zu viele Drives durch die Mitte zugelassen. Und dann haben die Wuppertaler Dank ihrer körperlichen Voraussetzungen immer wieder ziemlich einfach punkten können.“ Gleichzeitig geriet allerdings das Angriffsspiel der BGL ins Stocken. Zwar erarbeiteten sich die Lintforter weiterhin gute Wurfe und aussichtsreiche Positionen am Brett, doch in dieser Phase mangelte es dann an der nötigen Abschlussqualität. „Wir haben bestimmt fünf einfache Dinger liegen lassen. Machen wir die, verteidigen wir auch mit einer ganz anderen Intensität“, so Buchmüller.
So war es letztlich eine Phase von acht Minuten, in der die Gastgeber sich mit einem 15:0-Lauf vorentscheidend absetzen konnten. Hintenraus gelang es den Lintfortern zwar, die Begegnung wieder ausgeglichen zu gestalten, doch für eine Aufholjagd fehlte aufgrund enormer Foulprobleme auch der eigene Rhythmus. „Ich konnte quasi ab dem zweiten Viertel nicht mehr die besten Fünf spielen lassen, weil alle aufpassen mussten. Da fehlt dann natürlich auch irgendwann die Abstimmung und die Selbstverständlichkeit in den Aktionen“, so Buchmüller in seiner Analyse.
Dennoch ist die Niederlage kein Beinbruch für die BGL, der nach dem spielfreien Totensonntag-Wochenende wieder zwei enorm wichtige Spiele bevorstehen. Am 2. Dezember geht es zum aktuellen Schlusslicht TG Stürzelberg, danach kommt die Reserve des ETB SW Essen in die Glückauf-Halle. „Das sind zwei Spiele, die wir nicht nur gewinnen wollen, sondern auch müssen. Wenn wir bis zur Weihnachtspause bei einer Bilanz von 5:6 stehen, können wir immer noch von einer guten Hinrunde reden“, sagt Buchmüller.
Punkte: Tiggelkamp 15, Malesevic 11, Mellmann, Sehovic beide 10, Achtermeier 9, Vujanovic 7, Kanbir, Wittich beide 3, Durdel, Peltz beide 2