Gegen die SG Bergische Löwen spielen die Lintforter Regionalliga-Basketballer eine Halbzeit lang mehr als ordentlich mit. Doch direkt nach der Pause dreht der Gast die Partie schnell in seine Richtung. Die Hausherren unterliegen letztlich 81:99.
Die Fragezeichen waren nach der Partie wieder einmal groß. War es nun fehlende Motivation, fehlende Fitness oder fehlende Konzentration? Denn mit einem grausamen Start in die zweite Halbzeit hatten die Regionalliga-Basketballer der BG Lintfort wieder einmal eine gute Möglichkeit verschwendet, eine Partie gegen ein Top-Team für sich zu entscheiden. Innerhalb von nur fünf Minuten waren nach Wiederbeginn aber alle Chancen dahin, die SG Bergische Löwen am Ende eventuell schlagen zu können. So unterlag die BGL mit 81:99 (51:53).
Coach Marcel Buchmüller hatte die Antwort auf die Fragezeichen hinterher aber schnell gefunden. „Fakt ist, dass wir im Kopf heute in einigen Situationen zu langsam waren. Uns hat, warum auch immer, der Glaube daran gefehlt, die Partie wirklich für uns entscheiden zu können.“ Dabei startete die BGL noch nicht einmal schlecht in die Partie. Währen die Gäste vor allem aus der Distanz noch nicht ihre gewohnte Treffsicherheit gefunden hatten, konnten die Lintforter im Angriff über gute Ballbewegung und entschlossenen Zug zum Korb punkten, führten schnell mit 11:3 (5.). Auch der kurzfristig am Freitag vom Erstregionalligisten verpflichtete Noah Wierig trat direkt positiv in Erscheinung und zeigte, dass er dem Team in den kommenden Wochen durchaus weiterhelfen kann.
Doch schon in den Folgeminuten trat dann das mangelnde Selbstbewusstsein zu Tage. Die Aktionen in der Offensive wurden hektischer, oftmals zu kompliziert. Währenddessen gelang es in der Defensive nicht mehr, die Lücken zu schließen – und einige unnötige Fouls erleichterten es den Löwen, den Rückstand von der Freiwurflinie aus zu verringern. „Da zeigte sich schon, dass wir nicht aufmerksam genug waren. Exemplarisch dafür die Szene kurz vor der Halbzeit, als wir selbst einen Dreier treffen und mit sieben Sekunden auf der Uhr uns hinten ebenfalls noch einen einfangen“, so Buchmüller. Dennoch war die Partie bis dahin ausgeglichen, die BGL in Schlagdistanz.
Entsprechend konzentriert wollte man aus der Kabine kommen. „Wir wussten, mit welcher Defensivformation die Löwen in die zweite Halbzeit starten würden, hatten uns im Training entsprechend drauf vorbereitet. Warum wir dann aber anfangen, die Bälle so gravierend wegzuschmeißen, ist mir ein völliges Rätsel. Das war erschreckend, keiner hat in dieser Phase funktioniert“, so der BGL-Coach. In der Offensive häuften sich nun die Ballverluste, der Gegner konnte über schnelle Gegenstöße zu einfachen Punkten kommen. Schnell machte sich das Nervenflattern breit, den Gastgebern sollte nun einfach gar nichts mehr gelingen. Erst nach fünf Minuten im dritten Abschnitt kam die BGL erstmals wieder zu Punkten – zu diesem Zeitpunkt hatten die Löwen aber bereits 17 erzielt, ihren Vorsprung auf 19 Zähler ausgebaut und quasi schon die Vorentscheidung herbeigeführt.
„Hinzu kam, dass wir aus der Distanz dann gar nicht mehr zum Zuge kamen. Vor der Pause waren wir dort gut im Spiel, das fiel dann auch völlig weg.“ Da die Gäste im Schlussabschnitt dann den Fuß ebenfalls wieder ein wenig vom Gas nahmen, konnten die Hausherren den Rückstand immerhin noch ein wenig verkürzen – was an der Niederlage letztlich aber natürlich nichts mehr ändern sollte. „Was mir Hoffnung gibt, ist, dass wir nun gegen beide Top-Teams 35 Minuten ordentlich mitspielen konnten. Aber wir sind nicht in der Lage, ab und zu mal einen Gang hochzuschalten. Deshalb stehen wir nun auch da, wo wir stehen. Aber wenn wir in den kommenden Wochen die guten Dinge noch besser machen, können wir auch aus anderen Spielen Punkte mitnehmen.“
Punkte: Durdel (17), Achtermeier (14), Wierig (12), Mellmann (11), Sehovic, Malesevic (beide 7), Tiggelkamp (6), Vujanovic (4), Karakaya (3).