Basketballgemeinschaft Kamp-Lintfort 1954 e.V.
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Spannung bis zum Ende, aber auch höchste Konzentration - die Lintforter Regionalliga-Basketballer behalten bis zum Schluss die Nerven und holen sich den so ersehnten ersten Sieg in der 1. Regionalliga. Die "Zweite" muss sich derweil auch Maccabi Düsseldorf geschlagen geben

Unerwartet, aber nicht unverdient. Die Regionalliga-Basketballer der BG Lintfort haben sich für den immensen Aufwand der vergangenen Wochen belohnt und konnten bei den Accent Baskets Salzkotten einen vorher nicht für möglich gehaltenen 86:82(43:38)-Sieg feiern. Dabei bewiesen die Klosterstädter, dass sie auch ersatzgeschwächt in der Liga nicht fehl am Platz sind. Für die Oberliga-Herren von Marcel Kower gab es hingegen auch bei Maccabi Düsseldorf nichts zu holen. Trotz einer erkennbaren Leistungssteigerung unterlag die BGL-Reserve den Landeshauptstädtern mit 78:98(35:50).

Hohe Trefferqoute und viel Herz bringen den ersten Sieg

In Salzkotten, kurz vor Paderborn gelegen, fehlten Coach Tobias Liebke nicht nur Aufbauspieler Oskar Mellmann, der mit dem NBBL-Team von Leverkusen in Langen aktiv war, sondern auch Janosch Feige, Tom Illbruck und Paul Krüger. Dementsprechend dezimiert machte sich die BGL mit neun Spielern im Bus auf die zweieinhalb stündige Reise nach Ostwestfalen-Lippe.

Dennoch waren die Gäste von Beginn an gewillt, sich nicht unterkriegen zu lassen - was zunächst allerdings nicht gelang. Denn die Gastgeber, neben der BGL das einzige Team der Liga, das auf einen Importspieler verzichtet, legten mit viel Tempo und körperlichem Einsatz los, konnten viele Bälle gewinnen und schnell ein Führung gehen. Doch diesmal war eine Sache anders als in den vergangenen Wochen: die BGL traf ihre Würfe. So gelang es den Lintfortern schon nach wenigen Minuten, den Kontakt wieder herzustellen und sogar in Führung zu gehen.

Auch wenn der Salzkottener Felix Wenningkamp von außen immer wieder seine Klasse demonstrierte und Lennart Boner von seinem Gegenspieler Thomas Stukenberg weitestgehend in Schach gehalten werden konnte - die große Stärke der BGL kam auch in dieser Partie zum Vorschein. Denn nun waren es andere, die einfach die Verantwortung übernahmen. Kapitän Maximilian Lipp netzte wichtige Würfe ein, und besonders Thomas Achtermeier (Bild rechts) konnte sich in den ersten zehn Minuten auszeichnen. Dementsprechend ging die BGL mit einer Führung in das zweite Viertel.

Auch hier blieben die Gäste fokussiert. Da an diesem Tag nicht nur die Wurfausbeute, sondern auch die Ballbewegung stimmte, kam die BGL immer wieder zu freien und einfachen Chancen, die auch konsequent genutzt wurden. Die Gastgeber blieben zwar zu jedem Zeitpunkt auf Tuchfühlung, konnten im weiteren Verlauf der ersten Halbzeit aber nicht mehr in Führung gehen.

Doch nach dem Seitenwechsel schien es, als ob die BGL selbst nicht glauben konnte, mit einem Vorsprung in die Kabine gegangen zu sein. Plötzlich waren Spannung und Intensität nicht mehr vorhanden, die Gastgeber konnten ihren Rückstand schnell aufholen und die Partie ausgleichen. Dies war auch dem Umstand geschuldet, dass die bis dahin sehr gute Wurfqoute der BGL - am Ende des Spiels hatte man aber immer noch 52 Prozent der Versuche aus dem Feld versenkt - in den Keller ging.

Doch schnell kehrte Leben ins BGL-Spiel zurück. Angeführt von Gideon Schwich und Michael Schmak erkämpften sich die Gäste ihre Spielanteile zurück, profitierten dabei auch von teils fahrigen Aktionen der Gastgeber. So konnte der Vorsprung zwischenzeitlich auf neun Punkte ausgebaut werden.

Doch Salzkotten gab sich noch lange nicht geschlagen. Im Schlussabschnitt steigerten sie die Intensität in der Verteidigung nochmals, erzwangen etliche Ballverluste im BGL-Aufbau, die konsequent in einfache Punkte umgemünzt wurden. Rund eineinhalb Minuten vor Ende des Spiels gingen die Gastgeber dann erstmals seit den Anfangsminuten wieder in Führung. Doch die BGL blieb gelassen und vertraute auf ihre Würfe. So war es Michael Schmak, der rund eine Minute vor dem Ende einen Wahnsinnsdreier aus knapp neun Metern im Ziel unterbrachte und seinen Farben damit wieder zur Führung verhalf.

Die letzten Sekunden waren dann Spannung pur. Salzkotten glich durch Wenningkamp abermals aus, Gideon Schwich (Bild links) traf im Gegenzug aber einen wichtigen Mitteldistanzwurf. Im folgenden Angriff blieben die Hausherren erfolglos und Schmak brachte den ersten BGL-Sieg der Geschichte in der ersten Regionalliga an der Freiwurflinie unter Dach und Fach.

„Heute ist alles zusammengekommen, so wie wir es nach dem Spiel in Grevenbroich gesagt haben. Wenn bei uns alles stimmt, können wir auch Spiele gewinnen. Dass es nun auswärts passiert, ist umso schöner. Das kann man eigentlich kaum in Worte fassen, was wir heute geleistet haben. Aber nichtsdestotrotz müssen wir nun den Fokus bewahren und die nächsten Spiele in genau derselben Weise angehen“, resümierte ein geschaffter, aber glücklicher Tobias Liebke nach der Partie.

Punkte: Schwich (18), Schmak (14), Lipp (13), Ti. Achtermeier (12), Th. Achtermeier (11), Wittich (8), Boner, Middeldorf (beide 5)


Arie Wilder schießt die "Zweite" ab

Keine Punkte konnte hingegen die zweite Herrenmannschaft einfahren. Auch im dritten Spiel nach dem Aufstieg in die Oberliga musste sich das junge Team von Marcel Kower geschlagen geben und unterlag Maccabi Düsseldorf letztlich deutlich. Zwar zeigten die Lintforter im Vergleich zu den ersten beiden Spielen eine deutliche Leistungssteigerung, bewiesen gerade in der Offensive aber noch nicht die nötige Geduld. Zu selten agierte man zielstrebig und suchte den direkten Weg zum Korb. Auch die Verteidigung war noch nicht auf dem Level, das es gebraucht hätte.

Dementsprechend nutzte Maccabi diese Schwäche aus, gerade Veteran Arie Wilder konnte sich mit letztlich 32 Punkten hervortun. Zudem erzielten die Hausherren ganze 31 Punkte an der Freiwurflinie - eine letzt zu große Hypothek für die BGL. "Wir sind noch nicht auf dem Level angekommen, das wir haben wollen und auch brauchen. Zwar ist bei der Transition schon eine Steigerung zu erkennen gewesen, aber trotzdem müssen wir noch hart an unserem Spiel arbeiten", sagte Marcel Kower hinterher.

Punkte: Sengutta (18), Schöter (12), Durdel (10), Karakaya (8), Gietler, Peltz (beide 7), Tiggelkamp, Vertlugov (beide 4), Götzen, Kaduk (beide 3), Malesevic (2)