Die BG Lintfort unterliegt im letzten Spiel des Jahres bei den Hertener Löwen. Mit einer besseren Ausbeute und größerem Kader wäre ein Erfolg aber möglich gewesen.
Die Regionalliga-Basketballer haben sich mit einer ordentlichen Leistung, aber dennoch einer Niederlage in die Weihnachtspause verabschiedet. Beim klaren Favoriten Hertener Löwen unterlag das Team von Coach Tobias Liebke nach couragierter Leistung letztlich mit 75:62(34:31), hätte mit einer leicht besseren Trefferqoute aber trotzdem an der Überraschung schnuppern können.
Starke Moral trotz personellen Defiziten und Wurfpech
Denn über 35 Minuten hielt sich die abermals nur dezimiert angereiste BGL wacker und den Kontakt zum Konkurrenten. Vor der Partie mussten die beiden Big Men Gideon Schwich und Janosch Feige aus privaten Gründen passen, sodass den Lintfortern mit Lennart Boner nur ein Centerspieler zur Verfügung stand. Dennoch verstand es die Mannschaft von Coach Tobias Liebke gerade in der Anfangsphase, aus der Not eine Tugend zu machen. In der Defensive stand man sicher und konnte auch die Fehlwürfe der Hertener einsammeln, offensiv präsentierte man sich variabel und ließ sich auch von der körperlich betonten Gangart der Gastgeber nicht einschüchtern.
Entsprechend lag man im ersten Abschnitt mit 14:7 in Front - doch nun wachten die Hausherren, angeführt vom starken Jordan Whelan, auf. Gerade von außen trafen die Löwen nun einige Würfe, konnten den Rückstand schnell verkürzen und sich bis zum Viertelende eine leichte Führung erspielen. Auf Lintforter Seite war es in dieser Phase Thomas Achtermeier, der mit Energie voranging und seinem Team nicht nur viele Bälle, sondern auch wichtige Punkte sicherte.
Doch im zweiten Abschnitt waren es dennoch zunächst die Gastgeber, die das Tempo hochhielten und so zu einigen freien Abschlüssen gelangten, die sie konsequent zu nutzen wussten. Dennoch verzichteten sie in der Defensive nicht darauf, weiter an der Grenze zu agieren - was das Schiedsrichtergespann mit zahlreichen Foulpfiffen quittierte. Die BGL durfte entsprechend oft an die Freiwurflinie und zeigte sich dort an diesem Tag eiskalt. Innerhalb weniger Minuten hatten man einen zwischenzeitlichen Zehn-Punkte-Rückstand (30:20, 25. Minute) mehr als halbiert. Mit einem Defizit von nur drei Punkten ging es in die Kabine.
Hier appellierte Coach Liebke an seine Spieler, nun weiter wach zu bleiben - schließlich war der Beginn der zweiten Halbzeit auch in der vergangenen Woche gegen Düsseldorf der Knackpunkt im BGL-Spiel. Diese Forderung setzte die BGL zufriedenstellend um, auch wenn der Rückstand wieder leicht anwuchs. Da es die Gastgeber aber auch in der einen oder anderen Situation verpassten, den Sack zu zumachen, blieben die Lintforter weiter im Spiel. Der Vorsprung der Löwen schwankte immer um die 10-Punkte-Marke, verloren war für die BGL aber noch lange nichts. Doch in dieser Phase ließ man zu viele ganz freie Würfe ungenutzt, hätte sich dadurch wieder in die Siegesverlosung bringen können.
Trotz schwindender Kräfte aufgrund der kleinen Rotation - zu allem Überfluss hatte sich Patrick Wittich vor dem Seitenwechsel am Ellbogen verletzt und konnte nach der Pause gar nicht mehr mitwirken - gelang es dem Außenseiter vom Niederrhein im Schlussabschnitt aber, sich wieder an den Gastgeber heran zu pirschen. Fünf Minuten vor dem Ende waren es nur sechs Punkte, die es noch aufzuholen gab (55:49). Doch dann war plötzlich alles vorbei. Zwei Treffer von der Dreipunktelinie in zwei aufeinanderfolgenden Angriffen der Hertener entschieden die Partie vorzeitig. Die Moral der BGL war zwar noch intakt und man kämpfte weiter um den Anschluss, doch nun war der Kräfteverschleiß deutlich zu merken - in den Schlussminuten konnte man nicht mehr die entscheidende Körperlichkeit entgegen setzen.
Coach Tobias Liebke war nach der Partie aber dennoch zufrieden mit seinem Team: „Wir haben alles gegeben, was in unserer Macht war. In der ersten Halbzeit haben wir die Würfe noch zu sehr erzwungen. Das war nach der Pause deutlich besser, aber dann müssen wir die freien Würfe auch treffen. Das ist uns heute leider nicht so gelungen, wie es nötig gewesen wäre. Die 13 Punkte Unterschied am Ende sind daher auch komplett in Ordnung. Wir freuen uns jetzt auf die Pause und wollen im neuen Jahr dann wieder angreifen.“
Punkte: Ti. Achtermeier (16), Boner (15), Th. Achtermeier (13), Middeldorf (6), Mellmann (4), Töps (3)