Basketballgemeinschaft Kamp-Lintfort 1954 e.V.
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Nach großem Kampf schlagen die Lintforter Regionalliga-Basketballer den SV Hagen-Haspe. Trikots sind die einzigen Geschenke, die die Lintforter an diesem Tag verteilen.

Es brach aus allen heraus. Nach dem Schlusspfiff war kein Halten mehr. Mit 72:65(30:27) hatte die BG Lintfort gerade eben ihr Heimspiel gegen den SV Hagen-Haspe gewonnen, da spielten sich auf dem Feld Szenen der Erleichterung ab. Der überragende Michael Schmak sank auf den Boden, der Rest des Lintforter Teams formierte sich zur Jubeltraube. Es war die benötigte und vor allem auch erhoffte Reaktion nach der deutlichen Pleite in Bonn.

Hohe Effektivität gepaart mit Einsatz und Leidenschaft führen zum Erfolg

Alle Zuschauer, die erst kurz nach Anwurf in der Glückauf-Halle eintrudelten, müssten sich komisch gefühlt haben. Denn auf dem Feld duellierte sich gerade die BG Lintfort mit der BG Lintfort. Zumindest laut Trikotaufschrift lautete die Begegnung derart. Teils verwirrte Fans wurden aber aufgeklärt: Die Gäste aus Hagen hatten ihre Trikots zu Hause vergessen und „durften“ daher in alten BGL-Leibchen auflaufen, die die Lintforter im Vereinsschrank eigentlich als Reserve gelagert hatten.

Nichtsdestotrotz sahen die Zu-Spät-Gekommenen richtig. Die BGL führte nach fünf Minuten mit 10:4, konnte vorne vor allem im Pick-and-Roll-Spiel überzeugen. Die Gäste aus Westfalen bekamen die Angriffsvariante der Lintforter in den ersten Minuten überhaupt nicht in den Griff, die BGL kam immer wieder über Lennart Boner zum Korb und Erfolg. Doch danach wachte dann die Lebensversicherung der Hagener auf. Jeremy Lewis, gleichzeitig bester Scorer der Liga, stellte seine Qualitäten unter Beweis und hielt sein Team im Alleingang im Spiel. Mit unfassbarem Tempo und enormer Qualität punktete er für die Hagener, die BGL sah ihren Vorsprung Punkt um Punkt schmelzen.

Doch insbesondere Michael Schmak hatte an diesem Tag etwas gegen eine weitere Niederlage. Mit wichtigen Treffern aus der Halbdistanz sorgte er dafür, dass die BGL bis zur Halbzeit ihren Vorsprung behaupten konnte. Da auch Max Middeldorf in der Defensive einen überragenden Job machte und Lewis zentimeternah verteidigte, gelang es den Gästen nicht, bis zum Seitenwechsel das Spiel zu ihren Gunsten zu gestalten.

Und auch wenn auf der Tribüne ob des berüchtigt schwachen dritten Viertels der Lintforter wieder das Zittern losging: Diesmal hielt das Team dagegen. Erneut waren die ersten Minuten des dritten Abschnitts kein Ruhmesblatt für die BGL. Der Gegner kam zu einfach zum Korb, konnte immer wieder relativ simpel punkten. Doch diesmal brachen die Lintforter nicht auseinander, sondern kämpften. Und diese Leidenschaft war es, die bis zum Schlussabschnitt auch den Unterschied ausmachen sollte. Einsatz und Kampfbereitschaft stimmten, kein noch so abwegiger Ball wurde verloren gegeben. Konsequenz: Die Lintforter sammelten Offensivrebounds wie sonst Ratten vergammeltes Mett.

Trotzdem war die Partie vor den letzten zehn Minuten alles andere als entschieden. Ganze fünf Punkte betrug die Führung der BGL. Dieses Polster sollte an diesem Tag allerdings reichen. Denn die Gäste wurden in ihren Angriffsbemühungen nun immer hektischer, versuchten den Erfolg zu erzwingen. Da Max Middeldorf den überragenden Lewis aber immer noch halbwegs im Griff hatte und im BGL-Angriff Gideon Schwich zwei wichtige Dreipunktwürfe traf, geriet der Sieg der BGL nicht mehr in Gefahr.

So freuten sich hinterher 400 Fans und 12 Spieler über den mehr als verdienten vierten Saisonsieg. Und auch Coach Tobias Liebke wirkte gelöst: „Niemand hat gedacht, dass wir nach der Klatsche in Bonn so eine Reaktion zeigen. Doch wir sind mental gefestigt geblieben und haben einfach unser Ding durchgezogen. Dafür ein großes Kompliment an die Jungs. Heute waren mehrere Faktoren für den Sieg ausschlaggebend: Michael Schmak hat ein großes Spiel geliefert, Max Middeldorf hat überragend verteidigt und Gideon hat zwei ganz wichtige Würfe in einer kritischen Phase getroffen. Das waren die Hauptpunkte - aber ich würde dem Rest Unrecht tun, wenn ich es darauf reduziere. Jetzt genießen wir die Karnevalspause und freuen uns dann aufs nächste Heimspiel.“

Punkte: Schmak (21), Boner (14), Schwich (12), Th. Achtermeier (10), Middeldorf (4), Lipp, Ti. Achtermeier, Wittich (alle 3), Mellmann (2)


Herren 2 verlangen Tabellenführer alles ab, Dritte siegt weiter, Damen verlieren

Knapper als vorher gedacht musste sich die zweite Herrenmannschaft dem Tabellenführer TG Düsseldorf geschlagen geben. Dabei zeigte das Team von Marcel Kower von Beginn an, dass es seit der Hinrunde deutlich dazugelernt hat. Zwar blieb die BGL-Reserve in den ersten beiden Minuten noch ohne Punkte, fand danach aber zu ihrem Rhythmus. Immer wieder konnte man den Ball erfolgreich ans Brett bringen, blieb aber auch von den Außenpositionen gefährlich. Entsprechend ging es nur mit einem knappen Rückstand (20:21) ins zweite Viertel. In diesem zeigte der Gast aus der Landeshauptstadt dann aber, warum er oben steht. Er erhöhte das Tempo und konnte sich mit einem 11:0-Lauf erstmals deutlicher absetzen. Die Gastgeber zeigten sich im Umschaltverhalten zu langsam, auch zwei Auszeiten konnten die Spieler nicht aufwecken. Entsprechend musste man das zweite Viertel mit 7:19 dem Gegner überlassen.

Nach dem Seitenwechsel agierte die BGL wieder deutlich konzentrierter. Man ließ keine Fastbreaks mehr zu und kam offensiv wieder effektiver zu Korb. Die Düsseldorfer blieben trotzdem gefährlich und konnten ihre Halbzeit-Führung halbwegs absichern. Mit einem Vorsprung von 12 Punkten gingen sie in das letzte Viertel. In diesem verzichtete Marcel Kower dann auf einen Center und brachte zwei Power Forwards auf Feld. Dieser Plan ging auf - einige Ballgewinne sorgten für neues Selbstvertrauen im Angriff, Mark Sengutta konnte zehn Punkte in Folge erzielen. Dennoch erwies sich die Hypothek auf dem zweiten Viertel am Ende als zu groß - die BGL verlor die Partie mit 56:65.

"Das harte Training und die gute Einstellung der Jungs sind bemerkenswert. Auch nach einem extrem schlechten zweiten Viertel haben sie die Köpfe nicht hängen lassen und weiter gekämpft. Ein Sonderlob an Alex Gietler, der Sasa Zivanovic im Schlussviertel bei nur einem Punkt hielt. Wir haben endgültig gezeigt, dass wir in diese Liga gehören."

Punkte: Sengutta (17), Durdel (7), Malesevic, Kaduk, Tiggelkamp (alle 6), Schöter (5), Peltz, Schlung, Gietler (alle 3)

 

Die Herren 3 hat in der Landesliga hingegen den vierten Sieg in Serie gefeiert. Gegen die Drittvertretung der SW Baskets Wuppertal setzte sich das Team von Coach Michael Schmak mit 62:53 durch. Damit liegt man in der Tabelle nun auf dem achten Platz - allerdings punktgleich mit dem fünfte SG Langenfeld. Der "Dritten" gelang ein guter Start in die Partie, schnell führten die Klosterstädter mit 21:8. Die Gäste kamen durch einige Nachlässigkeiten zwar etwas heran, dennoch ging die BGL mit einem 25:14 in den zweiten Abschnitt. Gerade Christopher Hussmann fand schnell ins Spiel, traf mit hoher Quote von außen und zwang den Gegner, seine Zonenverteidigung schon nach wenigen Minuten aufzugeben.

Im zweiten Viertel sahen die Zuschaer dann keinen Leckerbissen, aber immerhin eine BGL-Truppe, die ihren Vorsprung immer zwischen acht und 14 Punkten halten konnte. Michael Schmak ließ viel rotieren, monierte aber auch die fehlende Struktur im eigenen Spiel sowie eine immer löchriger werdende Defensive. So kam es nach der Halbzeit dazu, dass die eigene Führung immer weiter schmolz. Besonders an der Freiwurflinie ließ die BGL am Sonntag zu viel Punkte liegen (9/22). Entsprechend wurde es im Schlussviertel noch einmal spannend. Die Wuppertaler kämpften sich bis auf einen Punkt wieder an die BGL heran, waren kurz davor, die Begegnung zu kippen. Doch nun schaltete die "Dritte" wieder zwei Gänge hoch, verteidigte hart und dominierte die Bretter - entsprechend waren die Rebounds am Ende auch ein Schlüssel zum Erfolg.

Punkte: Hussmann, Gottlob (beide 11), Merzbach, Woennmann (beide 9), N. Ramic (7), Illner (5), E. Ramic, Tchurz (beide 4), Biedermann (2).

 

Die Damen spielten am Samstag gegen das Topteam Mettmann-Sport - und zogen nach intensiven 40 Minuten den Kürzeren. Trainerin Birgit Lötters musste verletzungsbedingt auf Dani Jelic, Britta Krüger und Martina Linsinger sowie die privat verhinderte Lynn Fiedler verzichten. Dennoch zeigten die übrigen Spielerinnen rund 25 Minuten ein tolles Spiel gegen den Tabellenzweiten. So lag die BGL bis zur Mitte des dritten Viertels in Führung und schnupperte an der Überraschung. Die Lintforterinnen agierten sehr clever und zeigten ein ums andere Mal tolle Spielzüge.

Je weiter die Partie jedoch voranschritt, umso mehr verließen die BGL ihre Kräfte - auch bedingt durch eine hohe Foulbelastung musste man in der Verteidigung nun etwas kürzer treten und konnte nicht mehr mit der vollen Intensität agieren. Der Gegner aus Mettmann nutzte dies aus und zog langsam, aber sicher davon. So entschied am Ende ein 6:0-Lauf der Kontrahentinnen die Partie. Nichtsdestotrotz war Trainerin Birgit Lötters hinterher zufrieden mit dem Auftritt ihrer Mannschaft.

Punkte: Kampmann (11), N. Boersma (9), Kortwig, Hähnel (beide 8), S. Schulte-Tickmann (6), Illbruck (5), v. d. Berg (2)