Die Lintforter Basketballer dürfen ein weiteres Jahr in der vierten Liga spielen. Dank eines knappen Erfolgs von Düsseldorf in Bonn hatte die BGL den Klassenerhalt bereits vor ihrem Spiel gegen Ibbenbüren sicher.
In der Lintforter Glückauf-Halle starrten alle auf ihre Handys und verfolgten den Live-Ticker aus Bonn. Dort befand sich das Spiel in den letzten Sekunden – und die Gastgeber lagen mit einem Punkt gegen Düsseldorf im Hintertreffen. Wenige Augenblicke später kam die entscheidende Meldung über den Ticker: Bonn hatte den letzten Wurf vergeben, Düsseldorf den knappsten aller möglichen Siege eingefahren. Und damit der BG Lintfort den Klassenerhalt gesichert.
Basketball-Party vor ausverkauftem Haus
Entsprechend groß waren Jubel und Erleichterung in Kamp-Lintfort. Damit war klar, dass das eigene letzte Saisonspiel gegen den TV Ibbenbüren nur noch die Kür – und kein eigener Erfolg mehr benötigt wurde. Und so strömten rund 650 Fans am Samstagabend noch einmal in die Glückauf-Halle, um gemeinsam mit Mannschaft und Trainerteam den niemals für möglich gehaltenen Klassenerhalt zu feiern. Und bekamen beim 66:82(32:49) aus BGL-Sicht nebenbei auch noch ein recht ansehnliches Basketballspiel geboten.
Denn die Gäste vom TV Ibbenbüren verzichteten darauf, ihre besten Leute für das WBV-Pokalfinale am heutigen Abend zu schonen. „Wir wollten im Rhythmus bleiben, daher war das überhaupt keine Option, hier nur mit halber Lunge zu spielen“, sagte TVI-Coach Marc Pohlmann hinterher. Entsprechend schwer hatte es die BGL von Anfang an, dem Gegner Paroli zu bieten. Doch in den ersten fünf Minuten gelang es den Hausherren, das Spiel ausgeglichen zu gestalten. Der hohen Qualität des Gegners setzte man Leidenschaft und Einstellung entgegen, zunächst fielen auch einige Würfe von außen.
Doch dann zeigte sich, warum der TVI in der Rückrunde zu den besten Teams zählte und etliche Topteams geschlagen hatte. Mit beinahe traumwandlerischer Sicherheit verwerteten die Ostwestfalen ihre Chancen, konnten sich Ende des ersten Viertels mit einem 11:0-Lauf erstmals deutlicher absetzen und ihre Führung auch im zweiten Abschnitt weiter ausbauen. Der Rückstand der BGL, die ohne Druck aufspielen konnte und ebenfalls eigentlich kein schlechtes Spiel zeigte, pendelte sich nun auf etwa 14 Punkte ein – beide Teams taten sich nicht mehr weh, als nötig.
So auch nach dem Seitenwechsel. Zwar versuchte die Mannschaft von Coach Tobias Liebke noch einmal, den Rückstand zumindest in den einstelligen Bereich zu drücken – kam jedoch nicht näher als auf neun Punkte heran. Daraufhin erhöhte der TVI noch einmal die Schlagzahl und setzte sich wieder deutlicher ab. Letztlich ging der Sieg völlig verdient an den Gast, der es sich nicht nehmen ließ, hinterher nicht sofort die weite Heimreise anzutreten, sondern mit der BGL noch auf den Klassenerhalt anzustoßen.
„Wahnsinn. Das ist alles nicht in Worte zu fassen. Ich bin so unfassbar stolz auf die Mannschaft, auf alle, die hier mit angepackt haben, organisiert haben, geholfen haben. Das war für uns völliges Neuland – und wir können zu Recht sagen, dass wir uns auf und abseits des Feldes uns mehr als achtbar geschlagen haben. Jetzt lassen wir die Saison erst einmal sacken, machen ein paar Tage gar nichts. Und dann schauen wir, wie es weitergeht“, bedankte sich Coach Tobias Liebke nach dem Spiel bei allen freiwilligen Helfern und Fans.
Punkte: Boner (15), Ti. Achtermeier (14), Schmak (10), Feige (9), Schwich (7), Th. Achtermeier (5), Krüger, Middeldorf (beide 3)