Nach der desolaten zweiten Halbzeit gegen Ibbenbüren und der daraus resultierenden deutlichen Niederlage ist die BG Lintfort am Samstag in Recklinghausen gefordert. Im Ruhrgebiet soll ein mentaler Neustart dafür sorgen, ohne Druck agieren zu können.
Es war zwar die beste offensive Leistung der Saison, allerdings reichte es am anderen Ende deutlich nicht, die dritte Niederlage im dritten Spiel zu verhindern. Nach der klaren Niederlage gegen Ibbenbüren lagen bei vielen BGL-Akteuren die Nerven blank, was sich auch schon im Spiel ausdrückte - zu häufig konzentrierte man sich nicht auf die eigene Leistung, sondern auf die des Schiedsrichtergespanns.
Entsprechend deutlich wurde Coach Tobias Liebke nach dem Spiel, der seine Akteure ungewöhnlich hart kritisierte. Doch dabei sollte es dann auch bleiben. Denn schon einen Tag später raufte man sich wieder zusammen, betrieb Fehleranalyse und zog Konsequenzen. Eine ist, dass man am Samstag ab 19.30 Uhr bei Citybasket Recklinghausen mit einem klaren Kopf antreten möchte. Sozusagen ein mentaler Neustart. „Wir dürfen nicht mit Druck ins Spiel gehen. Es ist klar, dass wir in den meisten Partien Außenseiter sind und nur überraschen können. Dafür müssen wir aber befreit aufspielen. Wenn uns das gelingt, sind wir auf einem guten Weg“, sagte Liebke mit Blick auf die anstehende Partie.
Die allerdings erneut alles andere als einfach für die BGL wird. Denn das Team aus dem Ruhrgebiet musste sich bislang nur dem ungeschlagenen Tabellenführer Herten geschlagen geben, konnte am vergangenen Wochenende einen wichtigen Sieg bei den unangenehmen Salzkottenern feiern. Entsprechend haben die Recklinghäuser am kommenden Wochenende auch klar die Favoritenrolle inne.
Doch das soll die BGL wie gesagt nur am Rande interessieren. „Wir müssen uns auf uns konzentrieren. Offensiv haben wir uns vergangene Woche gesteigert, dafür defensiv irgendwann völlig den Faden verloren. Wir müssen an beiden Enden des Feldes stabil, besonnen und überlegt agieren. Und dann schauen wir mal, für was es langt“, so Liebke.
Personell hat sich die Situation derweil kaum entspannt. Die Langzeitverletzten Özkandemir und Grozer fehlen auf jeden Fall, auch hinter den Einsätzen von Jamie Töps und Paul Krüger steht noch ein dickes Fragezeichen. Gut möglich, dass also andere in die Bresche springen müssen, um diese Lücken zu füllen. Doch die dünne Personaldecke soll keine Ausrede sein. Denn in der vergangenen Saison schaffte es die BGL vor allem über Kampf und Leidenschaft, auch eigentlich aussichtslose Spiele eng zu gestalten. Solange die Balance stimmt, ist das auch in diesem Jahr der Schlüssel zum Erfolg.