Eine Halbzeit hält der enorm dezimierte Kader der Lintforter Basketballer in Salzkotten gut mit. Doch am Ende fehlen die Körner, um den Sieg zu entführen.
96:70(43:37) mussten sich die Lintforter Basketballer am Samstagabend bei den Accent Baskets Salzkotten geschlagen geben. Ein Ergebnis, das am Ende auch so hoch ausfiel, weil die BGL kräftemäßig nichts mehr entgegen zu setzen hatte. Denn zuvor konnten die Klosterstädter eine Halbzeit lang gut mit- und das Spiel offenhalten. Doch eine Personalmisere verhinderte letztlich, dass die Lintforter den zweiten Saisonsieg einfahren konnten.
So stand die lange Anreise ins Paderborner Land für die Regionalliga-Basketballer der BGL schon von Beginn an unter keinem guten Stern. Denn eigentlich konnte das Team von Tobias Liebke nur mit sieben Spielern anreisen. Vor allem auf der Aufbauposition klaffte eine schmerzhafte Lücke. Oskar Mellmann und Michael Schmak fehlten aus persönlichen Gründen, am Samstagmorgen meldete sich auch noch Nachwuchstalent Lennart Schild krank. So kam Cem Karakaya, der inzwischen für die zweite Mannschaft der Lintforter spielt, zu seinem Regionalliga-Debüt und machte seine Sache auch mehr als ordentlich.
Karakaya stand direkt in der Anfangsformation und ordnete das Spiel der BGL durchaus passabel. Immer wieder setzte er Akzente von außen, fand aber auch die freien Mitspieler. Da auch die Verteidigungsarbeit der Gäste vom Niederrhein stimmte und die starken Akteure der Salzkottener zunächst im Griff gehalten werden konnten, gingen die Spieler von Coach Liebke mit einer knappen Führung ins zweite Viertel (19:17).
Doch schon in diesem drehten die Gastgeber dann langsam, aber sicher auf. Vor allem Felix Wenningkamp, Hanno Kretschmann und Dominik Wolf waren kaum noch zu stoppen. Nichtsdestotrotz hielt die dezimierte BGL tapfer dagegen und brachte ihre eigenen Stärken ins Spiel. Auf Lintforter Seite waren es Till und Thomas Achtermeier sowie Janosch Feige, die offensiv vorangingen und die Führung der Gastgeber bis zur Halbzeit auf ein aufholbares Maß schrumpfen ließen.
Doch nach dem Seitenwechsel machte sich dann nach und nach der Kräfteverschleiß bemerkbar. Tobias Liebke musste immer häufiger wechseln, um seinen Akteuren eine Verschnaufpause zu verschaffen, wodurch allerdings auch der Spielrhythmus litt und die Salzkottener ihren Stiefel einfach immer weiter herunterspielen konnten. Nachdem die BGL in der 25. Minute beim 47:49 aus ihrer Sicht noch in Tuchfühlung war, musste sie zum Start des Schlussviertels bereits einem Zwölf-Punkte-Rückstand hinterher rennen (68:56).
In den letzten zehn Minuten war die Luft dann vollends raus. Die Salzkottener konnten nun beinahe nach Belieben punkten und kratzten so am Ende auch an der 100-Punkte-Marke. Die BGL trat dennoch erhobenen Hauptes die Heimreise an, was auch Tobias Liebke bestätigte: „Es ist bei uns einfach so, dass wir Ausfälle nicht mal so eben kompensieren können. Das fing schon vor der Saison mit den schweren Verletzungen an und zieht sich derzeit weiter durch die Saison. Dennoch geben die Jungs in jedem Spiel ihr Bestes, davor kann man nur den Hut ziehen. Wir werden uns nun erholen und nächste Woche wieder neu angreifen.“
Punkte: Till Achtermeier (15), Feige (13), Thomas Achtermeier, Ebiballari (beide 11), Karakaya (10), Krüger (8), Sengutta (2)