Beim Kellerduell in Dortmund kann die BGL erst nur mit acht Spielern antreten und muss das Spiel mit sechs Akteuren beenden. Am Ende fehlt die Kraft, um dem Gegner über 40 Minuten Paroli bieten zu können.
Eine Woche nach dem knappen Erfolg über Recklinghausen musste die BG Lintfort beim Tabellennachbarn SVD 49 Dortmund eine deutliche Niederlage einstecken. In Westfalen verlor der Rumpfkader von Coach Tobias Liebke nach langem Kampf letztlich deutlich mit 78:57(36:24).
Schon vor der Begegnung stand das BGL-Vorhaben, dem Sieg über Recklinghausen einen weiteren folgen zu lassen, unter keinem guten Stern. Mit nur acht Akteuren konnten die Lintforter die Reise nach Dortmund antreten. Patrick Wittich, Oskar Mellmann und Mark Sengutta fehlten ebenso wie die beiden Center Janosch Feige und Federico Füllgrabe. Entsprechend schwierig war es unter den gegebenen Voraussetzungen, mit zwei Punkten wieder nach Hause zu kommen.
So kämpfte die BGL zu Beginn um jeden Ball, ließ aber zu oft die Präzision vermissen. In der Offensive wollten viele Wurfversuche zunächst nicht durchs Netz fliegen, in der Defensive hatte man enorme Probleme mit Felix Fuhrmann, den die Lintforter zu keinem Zeitpunkt der Partie unter Kontrolle bekamen. Fuhrmann war es auch, der in der ersten Halbzeit das Kommando für seine Mannschaft angab und für US-Routinier Aaron Bowser in die Bresche sprang, der lange Probleme mit seinem Wurf hatte. So setzten sich die Hausherren bereits im ersten Viertel etwas ab (19:14), konnten auch im zweiten Abschnitt kleine BGL-Läufe immer wieder kontern und den Vorsprung bis zur Halbzeitpause auf zwölf Zähler ausbauen.
Nach der Pause schien die BGL zunächst auf einem guten Weg und konnte ihren Rückstand unter die Zehn-Punkte-Marke drücken. Doch dann kassierte mit Lennard Schild der einzige etatmäßige Aufbauspieler der BGL innerhalb von rund zwei Minuten seine Fouls drei, vier und fünf - sodass er in der Folgezeit von der Bank zuschauen musste. Auf BGL-Seite war man allerdings nicht damit einverstanden, wie diese Fouls zustande gekommen waren. „Es ist ok, wenn Schiedsrichter eine kleinliche Linie fahren. Aber die muss dann bitte auch auf beiden Seiten eingehalten werden“, sagte Co-Trainer Michael Deininger nach Spielschluss. Das Spiel allerdings blieb ausgeglichen. Beide Teams konnten nun keine entscheidenden Akzente setzen, mit einem 39:51 ging es aus BGL-Sicht in den Schlussabschnitt.
Michael Schmak, der trotz noch nicht auskurierter Knöchelverletzung die Schuhe geschnürt hatte, besetzte nun die Position des Point Guards. Doch auch er kam, ebenso wie Leutrim Ebiballari durch einige fragwürdige Pfiffe des Schiedsrichtergespanns schnell in Foulprobleme und musste sich folglich in der Defensive zurückhalten. Als Ebiballari dann ebenfalls mit seinem fünften Foul vom Feld musste, waren bei der BGL alle Dämme gebrochen. Die Dortmunder spielten sich nun in einen Rausch und profitierten auch von den deutlich nachlassenden Kräften der BGL, die zwar zwischenzeitlich noch einmal auf acht Punkte herangekommen war, aber am Ende keine Körner mehr hatte, um dem Gegner Paroli zu bieten.
„Dass es heute schwer werden würde, war schon vorher klar. Mit so wenigen Spielern wird es immer eng. Aber ich kann den Jungs absolut keinen Vorwurf machen, sie haben heute alles gegeben, was sie hatten. Wenn dann die Partie so läuft, wie sie gelaufen ist, kann man auch nichts mehr ausrichten. Wir ziehen unsere Lehren draus und fangen kommende Woche von vorne an“, sagte Liebke nach der Partie.
Es spielten für die BGL: Thomas Achtermeier (16), Leutrim Ebiballari (10), Krüger (9), Till Achtermeier (8), Schmak (7), Töps (6), Schild (1), Illbruck