Der Tabellenzweite setzt sich leicht und locker gegen das Schlusslicht vom Niederrhein durch. Mit dünner Personaldecke und geringeren spielerischen Möglichkeiten hat das Team von Coach Tobias Liebke im Ruhrgebiet nichts zu bestellen.
Die ersten zehn Minuten ließen sich noch recht vielversprechend an, am Ende war die Situation für die Regionalliga-Basketballer der BG Lintfort aber ähnlich wie für Heidi Klum, die vor einer Schrumpfnudel sitzt: Sieht normal aus, gibt letztlich aber doch kein Foto. Entsprechend klar und deutlich konnte der Tabellenzweite Hertener Löwen aus dem Ruhrgebiet die Partie gegen die BG Lintfort mit 82:56(44:32) für sich entscheiden.
Die Gäste vom Niederrhein mussten abermals auf Janosch Feige, Patrick Wittich und Mark Sengutta verzichten, konnten dafür aber wieder auf die Dienste von Oskar Mellmann bauen, der nach seinem Fingerbruch in den Kader zurückgekehrt war. Zusätzlich waren Sebastian Götzen, Jochen Durdel und Dorian Tiggelkamp aus der zweiten Mannschaft, die an diesem Wochenende spielfrei hatte, mit nach Herten gereist.
Der Rumpfkader der Lintforter hielt aber zumindest in den ersten zehn Minuten gut mit dem mit mehreren Profis bestückten Kader der Gastgeber mit. Zwar zeigten beide Mannschaften in den ersten fünf Minuten ein eher zerfahrenes Spiel, jedoch setzten sich die Löwen zunächst auf 8:2 ab. Dann allerdings fand die BGL langsam, aber sicher ins Spiel und konnte sich bis zur siebten Minute wieder in Schlagdistanz bringen (10:9). Besonders der Ex-Hertener Jamie Töps wirkte frisch und wach und war für die BGL mehrfach erfolgreich.
Entsprechend ging es mit nur einem Punkt Rückstand ins zweite Viertel (14:13). Doch schon im zweiten Abschnitt machte sich dann die qualitative Überlegenheit des Hertener Personals bemerkbar. Die BGL musste nun abreißen lassen und konnte die Aktionen der Löwen ihrerseits nicht mehr erfolgreich beantworten. Bis zur 14. Minute hielten die Lintforter noch mit und die Partie beim Stand von 22:21 offen - doch dann schalteten die Hausherren einen Gang hoch. Innerhalb weniger Angriffe bauten sie ihren Vorsprung auf ein zunächst komfortables Polster aus und gingen entsprechend mit einem zweistelligen Vorsprung in die Halbzeitpause.
Nach dem Seitenwechsel dann weiter dasselbe Bild. Die Löwen bestimmten Tempo und Rhythmus der Partie, die BGL konnte nur im Rahmen ihrer begrenzten Möglichkeiten antworten. So vergrößerte sich der Rückstand der Lintforter Punkt für Punkt, die Gastgeber hatten nun keine Mühe mehr mit der Partie und konnten schon zur Mitte des dritten Abschnitts in den Kraftspar-Modus schalten. Da der BGL im dritten Viertel auch nur ganze sieben Punkte gelangen, war die Niederlage bereits zu diesem Zeitpunkt beschlossene Sache.
Im Schlussabschnitt schafften es die Lintforter zwar noch einmal, die Begegnung ausgeglichener zu gestalten und zumindest auf Augenhöhe mit den Gastgebern zu agieren, doch war das Defizit zu diesem Zeitpunkt bereits zu groß, um noch entscheidend in den Ausgang der Partie einzugreifen. „Wir haben im Rahmen unserer Möglichkeiten heute alles herausgeholt, was geht. Daher haben wir uns auch nichts vorzuwerfen. Herten steht nicht umsonst auf dem zweiten Platz, sie haben schon ein richtig gutes Team zusammen. Für uns geht es nun darum, uns anständig aus der Liga zu verabschieden und vielleicht noch einen Erfolg einzufahren“, sagte BGL-Coach Liebke nach der Partie.
Punkte: Ebiballari (9), Schild, Th. Achtermeier, Krüger (alle 8), Töps (7), Ti. Achtermeier (6), Durdel (4), Götzen, Füllbrunn, Tiggelkamp (alle 2)